Die Botschaft des Buches 1.Korinther
Die Botschaft des Buches 1. Korinther in der Bibel ist vielschichtig, da der Apostel Paulus auf eine Vielzahl von Herausforderungen und Fragen eingeht, die in der Gemeinde von Korinth aufgetreten sind. Dennoch lässt sich die zentrale Botschaft wie folgt zusammenfassen:
1. Die Einheit der Gemeinde in Christus
Paulus betont, dass Spaltungen und Streitigkeiten in der Gemeinde unvereinbar mit der Botschaft Christi sind. Er ruft die Korinther dazu auf, ihre Einheit in Christus zu erkennen und sich nicht auf menschliche Leiter oder Weisheiten zu berufen (1. Korinther 1,10-13). Der Fokus soll immer auf Christus und seinem Kreuz liegen, das die Grundlage der Erlösung ist (1. Korinther 1,18-25).
2. Die Weisheit Gottes übertrifft die Weisheit der Welt
Paulus zeigt, dass die Weisheit Gottes durch das Kreuz Jesu Christi sichtbar wird, auch wenn sie für die Welt töricht erscheint (1. Korinther 2,1-5). Die wahren Geheimnisse Gottes werden durch den Heiligen Geist offenbart, nicht durch menschliche Philosophie oder Klugheit (1. Korinther 2,10-16).
3. Heiligung und geistliche Reife
Paulus ruft die Korinther zu einem heiligen Leben auf. Er kritisiert sie für ihr fleischliches Denken und ihr unmoralisches Verhalten, das ihre geistliche Reife behindert (1. Korinther 3,1-3). Die Gläubigen sollen sich bewusst sein, dass sie der Tempel des Heiligen Geistes sind und daher in Reinheit und Heiligkeit leben müssen (1. Korinther 6,19-20).
4. Die Bedeutung der Liebe in der christlichen Gemeinschaft
Im berühmten Kapitel über die Liebe (1. Korinther 13) betont Paulus, dass Liebe das höchste Gut und die Grundlage aller christlichen Tugenden ist. Selbst die größten Gaben und Errungenschaften sind ohne Liebe wertlos. Die Liebe ist geduldig, gütig und sucht nicht das Ihre – sie ist der Maßstab für alle Beziehungen in der Gemeinde.
5. Ordnung und Geistlichkeit im Gottesdienst
Paulus behandelt Fragen zur Ordnung im Gottesdienst, insbesondere in Bezug auf das Abendmahl, die Geistesgaben und das Verhalten in der Gemeindeversammlung (1. Korinther 11-14). Er betont, dass alle Dinge zur Erbauung der Gemeinde und in geordneter Weise geschehen sollen (1. Korinther 14,40).
6. Die Auferstehung als Grundlage der Hoffnung
Im Kapitel 15 stellt Paulus die Auferstehung Jesu Christi als zentrales Element des christlichen Glaubens dar. Die Auferstehung ist die Grundlage der Hoffnung auf ewiges Leben und die Gewissheit, dass die Gläubigen eines Tages in einem neuen, unvergänglichen Leib auferstehen werden (1. Korinther 15,12-22).
Zusammenfassende Botschaft
Das Buch 1. Korinther ruft die Gläubigen zu einem Leben auf, das von Einheit, Liebe, Heiligkeit und Hoffnung geprägt ist. Paulus zeigt, dass der christliche Glaube nicht nur eine Theorie ist, sondern das gesamte Leben eines Gläubigen transformiert. Im Zentrum steht Christus – seine Weisheit, sein Kreuz, seine Auferstehung – und die praktische Umsetzung dieser Botschaft im persönlichen und gemeinschaftlichen Leben.
11.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Korinther Kap.1
1Paulus, berufen zum Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Bruder Sosthenes 2der Gemeinde Gottes zu Korinth, den Geheiligten in Christo Jesu, den berufenen Heiligen samt allen denen, die anrufen den Namen unsers Herrn Jesu Christi an allen ihren und unsern Orten:
3Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Dank für Gottes reiche Gaben in Korinth
4Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu, 5daß ihr seid durch ihn an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und in aller Erkenntnis; 6wie denn die Predigt von Christo in euch kräftig geworden ist, 7also daß ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unsers Herrn Jesu Christi, 8welcher auch wird euch fest erhalten bis ans Ende, daß ihr unsträflich seid auf den Tag unsers Herrn Jesu Christi. 9Denn Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers Herrn.
Spaltungen in der Gemeinde
10Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unsers Herrn Jesu Christi, daß ihr allzumal einerlei Rede führet und lasset nicht Spaltungen unter euch sein, sondern haltet fest aneinander in einem Sinne und in einerlei Meinung. 11Denn es ist vor mich gekommen, liebe Brüder, durch die aus Chloes Gesinde von euch, daß Zank unter euch sei. 12Ich sage aber davon, daß unter euch einer spricht: Ich bin paulisch, der andere: Ich bin apollisch, der dritte: Ich bin kephisch, der vierte: Ich bin christisch.
13Wie? Ist Christus nun zertrennt? Ist denn Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft?
14Ich danke Gott, daß ich niemand unter euch getauft habe außer Krispus und Gajus, 15daß nicht jemand sagen möge, ich hätte auf meinen Namen getauft. 16Ich habe aber auch getauft des Stephanas Hausgesinde; weiter weiß ich nicht, ob ich etliche andere getauft habe. 17Denn Christus hat mich nicht gesandt, zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen, nicht mit klugen Worten, auf daß nicht das Kreuz Christi zunichte werde.
Die Weisheit der Welt ist Torheit vor Gott
18Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft. 19Denn es steht geschrieben: »Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.« 20Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weltweisen? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? 21Denn dieweil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch törichte Predigt selig zu machen die, so daran glauben.
22Sintemal die Juden Zeichen fordern und die Griechen nach Weisheit fragen, 23wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden eine Ärgernis und den Griechen eine Torheit; 24denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christum, göttliche Kraft und göttliche Weisheit. 25Denn die göttliche Torheit ist weiser, als die Menschen sind; und die göttliche Schwachheit ist stärker, als die Menschen sind.
26Sehet an, liebe Brüder, eure Berufung: nicht viel Weise nach dem Fleisch, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle sind berufen. 27Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, daß er die Weisen zu Schanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, daß er zu Schanden mache, was stark ist;
28und das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das da nichts ist, daß er zunichte mache, was etwas ist, 29auf daß sich vor ihm kein Fleisch rühme. 30Von ihm kommt auch ihr her in Christo Jesu, welcher uns gemacht ist von Gott zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, 31auf daß (wie geschrieben steht), »wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!«
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Der erste Brief des Paulus an die Korinther ist eines der zentralen Dokumente des Neuen Testaments, das sich mit einer Vielzahl von Problemen und Herausforderungen in der frühen christlichen Gemeinde in Korinth auseinandersetzt. Kapitel 1 bildet den Auftakt dieses Briefes und setzt den Ton für die nachfolgenden Themen. Paulus beginnt mit einem herzlichen Gruß, drückt Dankbarkeit für die Gaben der Gemeinde aus und geht anschließend auf die bestehenden Spaltungen innerhalb der Gemeinde ein. Er kontrastiert die Weisheit der Welt mit der göttlichen Weisheit und betont die zentrale Rolle des gekreuzigten Christus als Grundlage des christlichen Glaubens.
Kommentar
Dank für Gottes reiche Gaben in Korinth (1,1-9)
Paulus eröffnet seinen Brief mit einer formellen Anrede und betont seine Berufung als Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes. Er richtet sich an die „Gemeinde Gottes zu Korinth“ und die „Heiligen in Christus Jesus“. In den Versen 3 bis 9 drückt Paulus seine tiefe Dankbarkeit für die Gnade Gottes aus, die den Korinthern in Christus gegeben ist. Er lobt ihre geistliche Bereicherung in Lehre und Erkenntnis und erkennt an, dass die Predigt Christi in ihnen mächtig geworden ist. Paulus versichert ihnen, dass sie in allen Gaben reichlich versorgt sind und dass die Offenbarung Jesu Christi ihnen Halt bis zum Ende geben wird. Diese Dankbarkeit unterstreicht die positive Entwicklung der Gemeinde trotz der später aufgezeigten Probleme.
Spaltungen in der Gemeinde (1,10-17)
Trotz der positiven Entwicklung gibt es in der Gemeinde Korinth ernsthafte Spaltungen und Zwistigkeiten. Paulus appelliert in Vers 10 an die Korinther, einheitlich zu sprechen und keine Spaltungen zuzulassen. Er kritisiert die Gruppenbildung um verschiedene Leiter wie Paulus, Apollos, Kephas (Petrus) und Christus selbst. Diese Fraktionen führen zu Zwietracht und schwächen die Gemeinde. Paulus stellt die Frage, ob Christus nun zertrennt sei oder ob er selbst für die Korinther gekreuzigt wurde, um die Trivialität solcher Spaltungen aufzuzeigen. Er betont, dass seine Hauptaufgabe nicht das Taufen, sondern die Verkündigung des Evangeliums ist, damit das Kreuz Christi nicht entwertet wird.
Die Weisheit der Welt ist Torheit vor Gott (1,18-31)
Paulus stellt einen scharfen Gegensatz zwischen der Weisheit der Welt und der Weisheit Gottes. Das „Wort vom Kreuz“ erscheint den Ungläubigen als Torheit, während es für die Gläubigen Gottes Kraft und Weisheit ist. Er zitiert Jesaja 29,14, um zu betonen, dass Gott die Weisheit der Weisen und den Verstand der Verständigen zunichte machen will. Die Welt erkennt Gott in ihrer eigenen Weisheit nicht, daher hat Gott durch scheinbar törichte Predigten die Gläubigen gerettet. Paulus argumentiert, dass die göttliche Weisheit überlegen ist, weil sie auf dem Kreuz basiert, und dass Gott bewusst die Schwachen und Unedlen wählt, um die Starken zu demütigen. Dies verhindert, dass Menschen sich selbst rühmen, und hebt die zentrale Rolle Christi als Quelle von Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung hervor.
Zusammenfassung
In 1. Korinther Kapitel 1 legt Paulus den Grundstein für seinen Brief, indem er zunächst seine Dankbarkeit für die geistlichen Gaben der Gemeinde ausdrückt. Trotz dieser Gaben gibt es jedoch ernsthafte Spaltungen, die Paulus eindringlich anspricht und zur Einheit aufruft. Er kontrastiert die menschliche Weisheit mit der göttlichen Weisheit und zeigt auf, dass Gott bewusst das scheinbar Unbedeutende und Schwache wählt, um seine Macht und Weisheit zu offenbaren. Zentral ist die Betonung des gekreuzigten Christus als Fundament des Glaubens, der stärker ist als jede weltliche Weisheit. Paulus ermutigt die Korinther, sich nicht auf menschliche Führer zu berufen, sondern sich auf Christus zu stützen, der zur Weisheit und Erlösung gekommen ist.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 79: “Es ist vollbracht!”
Hier online lesen.