in den tiefsten Tiefen seines Leidens stellte sich Hiob existenzielle Fragen, die uns alle betreffen: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Hiob 7,17–21) Diese Frage nach der menschlichen Existenz ist von zeitloser Bedeutung und berührt die Wurzeln unserer Identität.
„Gott, warum nimmst du einen Menschen so ernst? Warum beachtest du ihn überhaupt? Jeden Morgen verlangst du Rechenschaft von ihm; du beobachtest ihn jeden Augenblick. Wie lange schaust du mich noch prüfend an? Du lässt mich keinen Augenblick in Ruhe! Du Menschenwächter – hat dich meine Sünde denn verletzt? Warum machst du mich zu deiner Zielscheibe? Bin ich dir zur Last geworden? Warum vergibst du mir mein Unrecht nicht? Kannst du keine Sünde übersehen? Denn bald liege ich unter der Erde, und wenn du mich dann suchst, bin ich nicht mehr da.“ Hiob 7, 17-21
Hiob, von unerklärlichem Leid geplagt, zweifelte an Gottes Interesse an einem einzelnen Menschen. Angesichts der unermesslichen Größe Gottes und der Weite seiner Schöpfung, fragte sich Hiob, warum Gott sich überhaupt mit einem einzelnen Individuum befassen sollte. Diese Frage „Mah enosh?“ (Was ist der Mensch?) drückt das grundlegende Bedürfnis aus, unseren Platz im Universum zu verstehen.
Auch wenn einige Ausleger argumentieren, dass Hiob sich über spätere Psalmen lustig gemacht haben könnte, bleibt die Frage nach der Essenz des Menschseins von zentraler Bedeutung. Unabhängig von Hiobs spezifischer Situation sind wir alle aufgefordert, diese Fragen zu stellen: Wer sind wir? Warum sind wir hier? Welchen Sinn und Zweck hat unser Leben?
Die Antwort auf diese Fragen liegt möglicherweise in der Liebe Gottes zu uns Menschen. Die Bibel offenbart in Johannes 3,16 und 1. Johannes 3,1, dass Gottes Liebe so tief geht, dass er seinen eigenen Sohn sandte, damit wir als seine Kinder gelten können. Diese Liebe gibt unserem Leben Wert und Bedeutung. Ellen G. White betont dies treffend: „Durch das unendliche Opfer Christi und den Glauben an seinen Namen, werden die Söhne Adams zu Söhnen Gottes.“ (Testimonies for the Church, Bd. 4, S. 563)
Die Essenz des Menschseins liegt also in der Liebe Gottes, die uns als seine geliebten Kinder annimmt. Diese Wahrheit verleiht unserem Leben nicht nur Bedeutung, sondern auch Hoffnung und Trost, selbst in den dunkelsten Stunden.
Barmherziger Gott,
In unseren Überlegungen über die Essenz des Menschseins kommen wir vor dich, den Schöpfer und Bewahrer unseres Lebens. Hiob’s existenzielle Frage nach der Bedeutung des Menschen hallt in unseren Herzen wider, und wir suchen nach Antworten, die tiefgreifend und bedeutsam sind.
In unserer Suche nach Identität und Sinn erkennen wir die Liebe, die du uns schenkst. Deine Liebe, die sich in der Opfergabe deines Sohnes zeigt, verleiht unserem Dasein Wert und Bedeutung. Möge diese Erkenntnis uns Trost spenden und uns in den Herausforderungen des Lebens Hoffnung schenken.
In der Annahme, dass wir als deine geliebten Kinder einen einzigartigen Platz im Universum haben, wollen wir vor dir danken. Lass uns in dieser Wahrheit die Essenz unseres Menschseins finden und uns von deiner Liebe führen, während wir unsere Identität in dir festigen.