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9.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Markus Kap.13
Das Ende des Tempels.
1Und da er aus dem Tempel ging, sprach zu ihm seiner Jünger einer: Meister, siehe, welche Steine und welch ein Bau ist das! 
2Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du wohl allen diesen großen Bau? Nicht ein Stein wird auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde. 
Der Anfang der Wehen.
3Und da er auf dem Ölberge saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas besonders: 
4Sage uns, wann wird das alles geschehen? und was wird das Zeichen sein, wann das alles soll vollendet werden? 
5Jesus antwortete ihnen und fing an, zu sagen: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe! 
6Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: »Ich bin Christus« und werden viele verführen. 
7Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht. Denn es muß also geschehen; aber das Ende ist noch nicht da. 
8Es wird sich ein Volk wider das andere empören und ein Königreich wider das andere, und werden Erdbeben geschehen hin und wieder, und wird teure Zeit und Schrecken sein. Das ist der Not Anfang.
9Ihr aber, sehet euch vor! Denn sie werden euch überantworten vor die Rathäuser und Schulen; und ihr müßt gestäupt werden, und vor Fürsten und Könige müßt ihr geführt werden um meinetwillen, zu einem Zeugnis über sie. 
10Und das Evangelium muß zuvor verkündigt werden unter alle Völker. 
11Wenn sie euch nun führen und überantworten werden, so sorget nicht, was ihr reden sollt, und bedenket auch nicht zuvor; sondern was euch zu der Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid’s nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. 
12Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern und werden sie helfen töten. 
13Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharret bis an das Ende, der wird selig.
Die große Bedrängnis.
14Wenn ihr aber sehen werdet den Greuel der Verwüstung (von dem der Prophet Daniel gesagt hat), daß er steht, wo er nicht soll (wer es liest, der merke darauf!), alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge; 
15und wer auf dem Dache ist, der steige nicht hernieder ins Haus und komme nicht hinein, etwas zu holen aus seinem Hause; 
16und wer auf dem Felde ist, der wende sich nicht um, seine Kleider zu holen. 
17Weh aber den Schwangern und Säugerinnen zu der Zeit! 
18Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter. 
19Denn in diesen Tagen werden solche Trübsale sein, wie sie nie gewesen sind bisher, vom Anfang der Kreatur, die Gott geschaffen hat, und wie auch nicht werden wird. 
20Und so der Herr diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er diese Tage verkürzt. 
21Wenn nun jemand zu der Zeit wird zu euch sagen: Siehe, hier ist Christus! siehe, da ist er! so glaubet nicht. 
22Denn es werden sich erheben falsche Christi und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, daß sie auch die Auserwählten verführen, so es möglich wäre. 
23Ihr aber sehet euch vor! Siehe, ich habe es euch alles zuvor gesagt.
Das Kommen des Menschensohns.
24Aber zu der Zeit, nach dieser Trübsal, werden Sonne und Mond ihren Schein verlieren, 
25und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen. 
26Und dann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. 
27Und dann wird er seine Engel senden und wird versammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von dem Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
Mahnung zur Wachsamkeit.
28An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter gewinnen, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. 
29Also auch, wenn ihr sehet, daß solches geschieht, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist. 
30Wahrlich ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dies alles geschehe. 
31Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. 
32Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. 
33Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist. 
34Gleich als ein Mensch, der über Land zog und verließ sein Haus und gab seinen Knechten Macht, einem jeglichen sein Werk, und gebot dem Türhüter, er sollte wachen. 
35So wachet nun (denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob er kommt am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder des Morgens), 
36auf daß er nicht schnell komme und finde euch schlafend. 
37Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Markus Kapitel 13 ist eine bedeutende prophetische Rede Jesu, die als „Endzeitrede“ oder „apokalyptische Rede“ bekannt ist. In diesem Kapitel spricht Jesus über das kommende Ende des Tempels, das Zeichen der Zeit, das bevorstehende Leiden der Gläubigen und seine endgültige Wiederkunft. Diese Worte wurden an seine Jünger gerichtet, um sie auf schwierige Zeiten und die Dringlichkeit der Wachsamkeit und Vorbereitung vorzubereiten. Der Text enthält Elemente der Warnung, des Trostes und der Ermutigung für die Gläubigen, die durch die Prüfungen des Lebens gehen müssen.
Kommentar
Jesus beginnt diese Rede mit einer starken Vorhersage: Der prächtige Tempel, der Stolz der jüdischen Nation, würde zerstört werden, ohne dass ein Stein auf dem anderen bleibt (Verse 1-2). Diese Aussage schockiert die Jünger und lässt sie nach dem „wann“ und „wie“ fragen. Ihre Neugier ist nachvollziehbar, da der Tempel das Zentrum ihrer religiösen Welt war. Doch Jesus wendet ihre Aufmerksamkeit von der materiellen Zerstörung hin zu den geistlichen Herausforderungen, die kommen werden.
Er spricht über falsche Messiasse, Kriege, Erdbeben und Verfolgungen (Verse 5-13), die die Jünger erwarten sollen. Diese Ereignisse sind jedoch erst der „Anfang der Wehen“, nicht das Ende selbst. Ein zentraler Punkt ist hier, dass die Verkündigung des Evangeliums allen Völkern vorausgehen muss, bevor das Ende kommt (Vers 10). Die Nachfolger Christi werden verfolgt und verraten, aber sie sollen im Glauben ausharren, denn der Heilige Geist wird sie in diesen Prüfungen leiten (Vers 11).
Der „Greuel der Verwüstung“ (Vers 14) ist eine direkte Anspielung auf das Buch Daniel und weist auf eine Zeit großer Bedrängnis hin, die die Menschen zur Flucht zwingt. Jesus beschreibt diese Zeit als eine beispiellose Zeit des Leidens, die nur verkürzt wird, um der Auserwählten willen (Vers 20). Hier wird deutlich, dass es während der Endzeit falsche Propheten und falsche Messiasse geben wird, die versuchen, auch die Gläubigen zu verführen.
Im Höhepunkt dieser Rede kündigt Jesus seine eigene Wiederkunft an (Vers 26). Das Kommen des Menschensohnes wird mit großer Macht und Herrlichkeit geschehen, und er wird seine Auserwählten von den Enden der Erde versammeln (Verse 26-27). Dieser Abschnitt bietet den Gläubigen Hoffnung, dass trotz aller Prüfungen und Schwierigkeiten, die sie durchstehen müssen, am Ende die Wiederkunft Christi steht.
Abschließend ruft Jesus zur Wachsamkeit auf (Vers 33-37). Niemand weiß den genauen Zeitpunkt seiner Wiederkehr, und deshalb sollen die Gläubigen immer bereit sein. Diese Mahnung zur ständigen Wachsamkeit, dargestellt durch das Gleichnis vom Feigenbaum und dem Hausherrn, unterstreicht die Dringlichkeit, in jedem Moment bereit zu sein.
Zusammenfassung
Markus Kapitel 13 schildert die Endzeitrede Jesu, in der er seine Jünger auf kommende Verfolgungen, Täuschungen und Katastrophen vorbereitet. Er prophezeit den Fall des Tempels und die Notwendigkeit der Wachsamkeit angesichts falscher Propheten und falscher Christi. Gleichzeitig gibt er den Gläubigen Hoffnung durch die Verheißung seiner Wiederkunft in großer Herrlichkeit. Jesus betont die Dringlichkeit, stets wachsam zu bleiben, da der genaue Zeitpunkt seiner Wiederkehr unbekannt ist. Diese Rede stellt die Gläubigen vor die Herausforderung, fest im Glauben zu bleiben, inmitten von Verfolgung und Leiden, und sich auf das endgültige Heil und die Wiederkunft Christi vorzubereiten.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 61: Zachäus
Auf der Grundlage von Lukas 19,1-10.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Die Geschichte von Zachäus in Lukas 19,1-10 ist eine kraftvolle Erzählung von Bekehrung, Reue und Vergebung. Sie spielt in Jericho, einer wohlhabenden Stadt, die für ihre prächtige Vegetation und ihren wirtschaftlichen Wohlstand bekannt ist. Im Mittelpunkt steht Zachäus, ein Zöllner, der von der Gesellschaft wegen seines Berufs und seines Reichtums verachtet wird. Doch seine Begegnung mit Jesus wird zu einem Wendepunkt in seinem Leben, da er durch Jesu Gnade eine radikale Umkehr erfährt.
Kommentar:
Zachäus, der oberste Zöllner, war ein Mann, der zwar Reichtum und Macht besaß, aber innerlich unzufrieden und schuldig war. Sein Beruf, der ihn oft mit Ungerechtigkeit und Wucher in Verbindung brachte, hatte ihn von seinem Volk entfremdet. Doch Zachäus war offen für Veränderung. Als er von Jesus hörte, dem Lehrer, der selbst die geächteten Menschen willkommen hieß, entfachte in ihm die Hoffnung auf ein besseres Leben. Dies zeigt, dass in jedem Menschen, selbst in den am meisten Verachteten, der Wunsch nach Erneuerung schlummern kann.
Die Umstände, unter denen Zachäus Jesus begegnet, sind symbolisch für seine innere Situation: Er ist klein von Gestalt und kann nicht durch die Menge hindurchsehen. Dies spiegelt sein gesellschaftliches Ansehen wider, doch er überwindet dieses Hindernis, indem er auf einen Baum klettert – ein Zeichen seines intensiven Verlangens, Jesus zu sehen. Diese Geste wird belohnt, als Jesus ihn direkt anspricht und ankündigt, bei ihm einzukehren.
Die Reaktion der Menge, die Jesus dafür kritisiert, dass er bei einem „Sünder“ einkehrt, ist typisch für die damaligen religiösen Eliten, die Menschen wie Zachäus ausgrenzten. Doch Jesus stellt klar, dass seine Mission darin besteht, diejenigen zu retten, die verloren sind, und nicht nur die Gerechten. Zachäus‘ Reue ist tief und aufrichtig; er bietet an, die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben und das Unrecht, das er begangen hat, vierfach wiedergutzumachen.
Diese Begegnung offenbart die transformative Kraft der Vergebung und der Gnade. Zachäus‘ Umkehr ist ein Beispiel dafür, dass wahre Reue sich in konkreten Taten zeigt. Es reicht nicht aus, Fehler einzugestehen; sie müssen auch wiedergutgemacht werden, so wie es Zachäus tut. Seine Entscheidung, die Armen zu unterstützen und seine Schuld zurückzuzahlen, zeigt, dass er die Lehren Jesu verinnerlicht hat.
Zusammenfassung:
Die Geschichte von Zachäus ist eine Erzählung über Umkehr, Gnade und die Kraft der Vergebung. Obwohl er ein reicher und verachteter Zöllner war, zeigt seine Begegnung mit Jesus, dass niemand außerhalb der Reichweite von Gottes Erbarmen steht. Zachäus‘ Umkehr ist radikal und aufrichtig, indem er bereit ist, sein Unrecht zu korrigieren und den Bedürftigen zu helfen. Diese Geschichte lehrt uns, dass wahre Bekehrung nicht nur in Worten, sondern in konkreten Taten sichtbar wird und dass Jesus zu denen kommt, die sich nach einem neuen Anfang sehnen. Sie erinnert uns daran, dass Gottes Gnade selbst die härtesten Herzen verändern kann.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 62: Das Fest im Hause Simons
Auf der Grundlage von Matthäus 26,6-13; Markus 14,3-11; Lukas 7,36-50; Johannes 11,55-57; Johannes 12,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Das Fest im Hause Simons in Bethanien, basierend auf den Evangelienberichten (Matthäus 26,6-13; Markus 14,3-11; Lukas 7,36-50; Johannes 11,55-57; Johannes 12,1-11), ist eine tiefgründige Episode im Leben Jesu. Dieses Fest, das von Simon, einem geheilten Pharisäer, veranstaltet wurde, zeigt uns die Verbindung zwischen Dankbarkeit, Buße und göttlicher Vergebung. Die Berichte verdeutlichen die Spannungen, die zwischen echten Ausdrucksformen der Liebe und der Selbstsucht in den Herzen der Jünger und Anwesenden bestanden.
Kommentar:
Das Fest im Hause Simons ist besonders durch die Handlung Marias geprägt, die Jesus mit kostbarer Narde salbt. Diese Geste steht für tiefe Liebe und Hingabe an Christus, denn Maria wollte ihm danken für die Vergebung ihrer Sünden und die Auferweckung ihres Bruders Lazarus. Ihre Tat zeigt, wie wahre Dankbarkeit sich in konkreten, selbstlosen Taten ausdrückt, ohne Rücksicht auf äußere Kritik. Judas jedoch, der die Salbung als Verschwendung betrachtete, zeigte seine selbstsüchtige Natur, was ihn letztlich zum Verrat Jesu führte.
Interessant ist, wie Jesus die selbstgerechten Gedanken Simons sanft korrigiert. Simon war zwar von Jesus geheilt worden, hatte aber die Tiefe der Vergebung noch nicht ganz verstanden. Durch das Gleichnis von den zwei Schuldnern verdeutlicht Jesus, dass Vergebung und Liebe miteinander verbunden sind. Jene, die viel Vergebung erfahren, zeigen auch mehr Liebe. Simons Stolz und Urteil wurden aufgedeckt, und durch Jesu sanften Tadel erkannte er seine eigene Schuld.
Die Reaktion der Jünger, die Marias Handlung zunächst kritisierten, zeigt ihre Unreife im Verständnis der Hingabe. Jesu Anerkennung von Marias Tat lehrt uns, dass wahre Hingabe und Liebe nie vergeudet sind. Jesus erkannte in der Salbung einen symbolischen Akt, der auf seinen bevorstehenden Tod hinwies, und er segnete Maria für ihre prophetische Einsicht.
Zusammenfassung:
Das Fest im Hause Simons ist ein bewegendes Beispiel für die Konfrontation zwischen echter Hingabe und Selbstsucht. Während Maria Jesus aus tiefer Dankbarkeit und Liebe salbte, war Judas von Gier und Eigeninteresse getrieben. Jesus zeigt durch sein Gleichnis und seine Reaktion auf Marias Tat, dass Liebe und Vergebung zentral für den Glauben sind. Simons Stolz und Judas‘ Verrat kontrastieren mit Marias selbstloser Liebe, die zum Vorbild für zukünftige Generationen wird. Diese Episode lehrt uns, wie wichtig es ist, unseren Glauben durch Taten der Liebe und Hingabe auszudrücken.