10.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Zephanja Kap.3
Drohung gegen das gottlose Jerusalem.
1Weh der greulichen, unflätigen, tyrannischen Stadt!
2Sie will nicht gehorchen noch sich züchtigen lassen; sie will auf den Herrn nicht trauen noch sich zu ihrem Gott halten.
3Ihre Fürsten sind unter ihnen brüllende Löwen und ihre Richter Wölfe am Abend, die nichts bis auf den Morgen übriglassen.
4Ihre Propheten sind leichtfertig und Verächter; ihre Priester entweihen das Heiligtum und deuten das Gesetz freventlich.
5Der Herr, der unter ihnen ist, ist gerecht und tut kein Arges. Er läßt alle Morgen seine Rechte öffentlich lehren und läßt nicht ab; aber die bösen Leute wollen sich nicht schämen lernen.
6Ich habe Völker ausgerottet, ihre Schlösser verwüstet und ihre Gassen so leer gemacht, daß niemand darauf geht; ihre Städte sind zerstört, daß niemand mehr da wohnt.
7Ich ließ dir sagen: Mich sollst du fürchten und dich lassen züchtigen! so würde ihre Wohnung nicht ausgerottet und der keines kommen, womit ich sie heimsuchen werde. Aber sie sind fleißig, allerlei Bosheit zu üben.
8Darum, spricht der Herr, müsset ihr mein auch harren, bis ich mich aufmache zu seiner Zeit, da ich auch rechten werde und die Heiden versammeln und die Königreiche zuhauf bringen, meinen Zorn über sie zu schütten, ja, allen Zorn meines Grimmes; denn alle Welt soll durch meines Eifers Feuer verzehrt werden.
Verheißung für das arme und geringe Volk in Israel.
9Alsdann will ich den Völkern reine Lippen geben, daß sie alle sollen des Herrn Namen anrufen und ihm einträchtig dienen.
10Man wird mir meine Anbeter, mein zerstreutes Volk, von jenseit des Wassers im Mohrenlande herbeibringen zum Geschenk.
11Zur selben Zeit wirst du dich nicht mehr schämen alles deines Tuns, womit du wider mich übertreten hast; denn ich will die stolzen Heiligen von dir tun, daß du nicht mehr sollst dich überheben auf meinem heiligen Berge.
12Ich will in dir lassen übrigbleiben ein armes, geringes Volk; die werden auf des Herrn Namen trauen.
13Die übrigen in Israel werden kein Böses tun noch Falsches reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügliche Zunge finden; sondern sie sollen weiden und ruhen ohne alle Furcht.
14Jauchze, du Tochter Zion! Rufe, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem!
15denn der Herr hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der Herr, der König Israels, ist bei dir, daß du dich vor keinem Unglück mehr fürchten darfst.
16Zur selben Zeit wird man sprechen zu Jerusalem: Fürchte dich nicht! und zu Zion: Laß deine Hände nicht laß werden!
17denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland; er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein und vergeben und wird über dir mit Schall fröhlich sein.
18Die Geängsteten, so auf kein Fest kommen, will ich zusammenbringen; denn sie gehören dir zu und müssen Schmach tragen.
19Siehe, ich will’s mit allen denen aus machen zur selben Zeit, die dich bedrängen, und will den Hinkenden helfen und die Verstoßenen sammeln und will sie zu Lob und Ehren machen in allen Landen, darin man sie verachtet.
20Zu der Zeit will ich euch hereinbringen und euch zu der Zeit versammeln. Denn ich will euch zu Lob und Ehren machen unter allen Völkern auf Erden, wenn ich euer Gefängnis wenden werde vor euren Augen, spricht der Herr.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Drohung gegen das gottlose Jerusalem (Verse 1-8)
Zephanja 3 beginnt mit einer scharfen Anklage gegen Jerusalem, das als greuliche, unflätige und tyrannische Stadt bezeichnet wird. Diese Beschreibung zeigt die moralische Verkommenheit und die Unwilligkeit der Bewohner, auf Gott zu hören oder sich von ihm leiten zu lassen. Die Fürsten und Richter werden als brüllende Löwen und Wölfe dargestellt, die ihre Macht missbrauchen und das Volk unterdrücken. Auch die Propheten und Priester werden als verächtlich und freventlich bezeichnet, da sie das Heiligtum entweihen und das Gesetz falsch auslegen.
Der gerechte Herr (Vers 5)
Inmitten dieser Verderbtheit bleibt Gott gerecht und unbeirrt. Jeden Morgen lehrt er seine Rechte, aber die bösen Leute wollen sich nicht schämen und zeigen keine Reue. Dieser Vers hebt die Konstanz und Gerechtigkeit Gottes im Gegensatz zur Bosheit des Volkes hervor.
Vergangene Zerstörung als Warnung (Verse 6-7)
Gott erinnert daran, wie er Völker ausgerottet und Städte verwüstet hat, um seine Macht und Ernsthaftigkeit zu zeigen. Dies sollte eine Warnung für Jerusalem sein, Gott zu fürchten und sich züchtigen zu lassen, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden. Doch das Volk bleibt hartnäckig in seiner Bosheit.
Gottes endgültige Abrechnung (Vers 8)
Gott kündigt an, dass er am Tag des Gerichts alle Heiden und Königreiche versammeln wird, um seinen Zorn über sie zu schütten und die Welt durch seines Eifers Feuer zu verzehren. Dies ist eine Ankündigung des universalen Gerichts und der Reinigung durch Gottes Zorn.
Verheißung für das arme und geringe Volk in Israel (Verse 9-20)
Reine Lippen für die Völker (Vers 9)
Nach dem Gericht wird Gott den Völkern reine Lippen geben, damit sie alle den Namen des Herrn anrufen und ihm einträchtig dienen. Diese Verheißung deutet auf eine Zeit der spirituellen Erneuerung und Vereinigung unter dem Glauben an Gott hin.
Rückkehr und Wiederherstellung (Verse 10-13)
Gottes Anbeter werden aus der Ferne zurückgebracht und das Volk wird sich nicht mehr für seine früheren Übertretungen schämen müssen. Die Stolzen werden entfernt und ein armes, geringes Volk wird übrigbleiben, das auf den Herrn vertraut. Diese Menschen werden rechtschaffen leben, ohne Furcht und Betrug, und in Frieden weiden und ruhen.
Freude und Errettung (Verse 14-17)
Die Tochter Zion und Israel sollen sich freuen, denn Gott hat ihre Strafe weggenommen und ihre Feinde abgewendet. Der Herr ist mitten unter ihnen, ein starker Heiland, der sich über sie freut und ihnen freundlich ist. Diese Verse beschreiben die Freude und Sicherheit, die das Volk unter Gottes Schutz erfahren wird.
Gottes Fürsorge für die Geängsteten (Vers 18)
Gott wird die Geängsteten, die nicht an den Festen teilnehmen konnten, zusammenbringen und sie von ihrer Schmach befreien. Dies zeigt Gottes Mitgefühl und Fürsorge für diejenigen, die gelitten haben.
Hilfe für die Unterdrückten und Verachteten (Verse 19-20)
Gott wird denen, die bedrängt wurden, helfen, die Hinkenden heilen und die Verstoßenen sammeln. Er wird sie zu Lob und Ehren machen in allen Ländern, wo sie verachtet wurden. Schließlich wird Gott das Schicksal seines Volkes wenden und es vor den Augen aller Völker zu Ehre und Ruhm führen.
Zusammenfassung
Zephanja 3 präsentiert eine starke Gegenüberstellung von Gottes Gericht über die Sündhaftigkeit und seiner Verheißung der Erneuerung und des Heils. Die Stadt Jerusalem wird wegen ihrer moralischen Verfehlungen scharf getadelt, aber Gott bietet auch Hoffnung für ein gereinigtes und demütiges Volk, das in Frieden und Freude unter seiner Herrschaft leben wird.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.45: Im Schatten des Kreuzes
Auf der Grundlage von Matthäus 16,13-28; Markus 8,27-38; Lukas 9,18-27.
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Kommentar
Einleitung:
Dieses Kapitel behandelt die tiefgreifende Vorbereitung und das Bewusstsein Jesu hinsichtlich seines bevorstehenden Leidens und Todes. Es basiert auf den Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas und zeigt die Vorahnungen Jesu über seinen Kreuzweg und seine Hingabe an Gottes Willen.
Jesu Wissen um sein Leiden:
Jesus war sich vollständig der Schmerzen und Qualen bewusst, die ihn erwarteten. Schon vor seiner Menschwerdung hatte er den gesamten Leidensweg überblickt. Trotz des Wissens um die bevorstehenden Qualen, Beleidigungen und Entbehrungen entschloss er sich aus Liebe zu den Menschen, diesen Weg zu gehen. Seine Bereitschaft, Gottes Willen zu erfüllen, zeigt seine tiefe Hingabe und seinen Gehorsam gegenüber dem Vater.
Die Bedeutung des Kreuzes:
Das Kreuz ist ein zentrales Symbol in diesem Kapitel. Jesus sah es nicht nur als Instrument seines Leidens, sondern auch als Mittel zur Erlösung der Menschheit. Trotz des drohenden Schmerzes war er durch die Aussicht auf die Errettung der Menschen ermutigt. Seine Leiden und sein Tod sollten die Menschen zur Treue gegenüber Gott zurückführen.
Vorbereitung der Jünger:
Jesus bereitete seine Jünger auf die bevorstehenden Ereignisse vor. Er wusste, dass sie Zeugen seiner Kreuzigung und seines Todes sein würden und wollte sie stärken. In der Stadt nahe Cäsarea Philippi, fernab vom Einfluss der Juden, sprach er mit ihnen über ihren Glauben und bekräftigte ihre Überzeugung, dass er der Messias sei.
Petrus‘ Bekenntnis:
Petrus bekannte, dass Jesus der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, sei. Jesus lobte ihn dafür und erklärte, dass diese Offenbarung nicht aus menschlicher Weisheit, sondern durch göttliche Eingebung kam. Diese Erkenntnis bildete die Grundlage für den Glauben der Jünger und die zukünftige Kirche.
Die Ankündigung von Jesu Leiden:
Zum ersten Mal sprach Jesus offen über seine bevorstehenden Leiden und seinen Tod. Diese Ankündigung erschütterte die Jünger zutiefst, da sie noch immer auf ein irdisches Reich hofften. Petrus‘ Versuch, Jesus davon abzuhalten, wurde von Jesus scharf zurechtgewiesen, da er die göttliche Mission missverstand.
Das Konzept der Selbstverleugnung:
Jesus erklärte seinen Jüngern die Notwendigkeit der Selbstverleugnung und des Kreuztragens. Dies bedeutete, das eigene Ich zu verleugnen und bereit zu sein, auch Leiden um Christi willen auf sich zu nehmen. Diese Botschaft war damals wie heute eine zentrale Lehre des christlichen Glaubens.
Ermutigung durch die Verheißung:
Jesus ermutigte seine Jünger mit der Verheißung seines kommenden Reiches in Herrlichkeit. Obwohl sie die Tiefe seiner Worte noch nicht vollständig erfassten, gab er ihnen die Hoffnung, dass sie letztendlich seine Herrlichkeit sehen würden.
Schlussfolgerung:
Kapitel 45 zeigt die tiefe Vorbereitung und das Bewusstsein Jesu hinsichtlich seines Leidens und seiner Hingabe an den Willen Gottes. Es betont die Notwendigkeit der Selbstverleugnung und des Kreuztragens für jeden Nachfolger Christi. Die Jünger wurden auf die kommenden Prüfungen vorbereitet, während Jesus sie gleichzeitig mit der Hoffnung auf seine endgültige Herrlichkeit ermutigte. Diese Lehren sind auch heute noch relevant und inspirieren Gläubige, in ihrem Glauben standhaft zu bleiben und Jesus nachzufolgen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.46: Die Verklärung
Auf der Grundlage von Matthäus 17,1-8; Markus 9,2-8; Lukas 9,28-36.
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