07.Mai 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.43
Der Einzug der Herrlichkeit des Herrn in den Tempel.
1Und er führte mich wieder zum Tor gegen Morgen.
2Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Morgen und brauste, wie ein großes Wasser braust; und es ward sehr licht auf der Erde von seiner Herrlichkeit.
3Und es war eben wie das Gesicht, das ich sah, da ich kam, daß die Stadt sollte zerstört werden, und wie das Gesicht, das ich gesehen hatte am Wasser Chebar. Da fiel ich nieder auf mein Angesicht.
4Und die Herrlichkeit des Herrn kam hinein zum Hause durchs Tor gegen Morgen.
5Da hob mich ein Wind auf und brachte mich in den innern Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus.
6Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus, und ein Mann stand neben mir.
7Der sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines Throns und die Stätte meiner Fußsohlen, darin ich ewiglich will wohnen unter den Kindern Israel. Und das Haus Israel soll nicht mehr meinen heiligen Namen verunreinigen, weder sie noch ihre Könige, durch ihre Abgötterei und durch die Leichen ihrer Könige in ihren Höhen,
8welche ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Pfoste an meine Pfoste gesetzt haben, daß nur eine Wand zwischen mir und ihnen war; und haben also meinen heiligen Namen verunreinigt durch ihre Greuel, die sie taten, darum ich sie auch in meinem Zorn verzehrt habe.
9Nun aber sollen sie ihre Abgötterei und die Leichen ihrer Könige fern von mir wegtun; und ich will ewiglich unter ihnen wohnen.
10Und du, Menschenkind, zeige dem Haus Israel den Tempel an, daß sie sich schämen ihrer Missetaten, und laß sie ein reinliches Muster davon nehmen.
11Und wenn sie sich nun alles ihres Tuns schämen, so zeige ihnen die Gestalt und das Muster des Hauses und seine Ausgänge und Eingänge und alle seine Weise und alle seine Sitten und alle seine Weise und alle seine Gesetze; und schreibe es ihnen vor, daß sie alle seine Weise und alle seine Sitten halten und darnach tun.
12Das soll aber das Gesetz des Hauses sein: auf der Höhe des Berges, soweit ihr Umfang ist, soll es das Allerheiligste sein; das ist das Gesetz des Hauses.
13Das ist aber das Maß des Altars nach der Elle, welche eine Handbreit länger ist denn eine gemeine Elle: sein Fuß ist eine Elle hoch und eine Elle breit; und die Leiste an seinem Rand ist eine Spanne breit umher.
14Und das ist seine Höhe: von dem Fuße auf der Erde bis an den untern Absatz sind zwei Ellen hoch und eine Elle breit; aber von demselben kleinern Absatz bis an den größern Absatz sind’s vier Ellen hoch und eine Elle breit.
15Und der Harel [der Gottesberg] vier Ellen hoch, und vom Ariel [dem Gottesherd] überwärts die vier Hörner.
16Der Ariel aber war zwölf Ellen lang und zwölf Ellen breit ins Geviert.
17Und der oberste Absatz war vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen breit ins Geviert; und eine Leiste ging allenthalben umher, eine halbe Elle breit; und sein Fuß war eine Elle hoch, und seine Stufen waren gegen Morgen.
18Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, so spricht der Herr Herr: Dies sollen die Sitten des Altars sein des Tages, da er gemacht ist, daß man Brandopfer darauf lege und Blut darauf sprenge.
19Und den Priestern von Levi aus dem Samen Zadoks, die da vor mich treten, daß sie mir dienen, spricht der Herr Herr, sollst du geben einen jungen Farren zum Sündopfer.
20Und von desselben Blut sollst du nehmen und seine vier Hörner damit besprengen und die vier Ecken an dem obersten Absatz und um die Leiste herum; damit sollst du ihn entsündigen und versöhnen.
21Und sollst den Farren des Sündopfers nehmen und ihn verbrennen an einem Ort am Hause, der dazu verordnet ist außerhalb des Heiligtums.
22Aber am andern Tage sollst du einen Ziegenbock opfern, der ohne Fehl sei, zu einem Sündopfer und den Altar damit entsündigen, wie er mit dem Farren entsündigt ist.
23Und wenn das Entsündigen vollendet ist, sollst du einen jungen Farren opfern, der ohne Fehl sei, und einen Widder von der Herde ohne Fehl.
24Und sollst sie beide vor dem Herrn opfern; und die Priester sollen Salz darauf streuen und sollen sie also opfern dem Herrn zum Brandopfer.
25Also sollst du sieben Tage nacheinander täglich einen Bock zum Sündopfer opfern; und sie sollen einen jungen Farren und einen Widder von der Herde, die beide ohne Fehl sind, opfern.
26Und sollen also sieben Tage lang den Altar versöhnen und ihn reinigen und ihre Hände füllen.
27Und nach denselben Tagen sollen die Priester am achten Tag und hernach für und für auf dem Altar opfern eure Brandopfer und eure Dankopfer, so will ich euch gnädig sein, spricht der Herr Herr.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Gottes in den Tempel, begleitet von einer starken Manifestation seiner Gegenwart. Diese Erscheinung erinnert den Propheten an vergangene Visionen und bringt ihn dazu, sich vor der Majestät Gottes niederzuwerfen. Die Worte Gottes betonen die Heiligkeit des Tempels und seine Bestimmung als Wohnort des Allmächtigen unter seinem Volk.
Besonders wichtig ist die Erneuerung des Bundes zwischen Gott und seinem Volk, verbunden mit der Aufforderung zur Umkehr und Reinigung von Sünde und Götzendienst. Die detaillierte Anleitung für den Bau und die rituelle Nutzung des Altars verdeutlicht die Bedeutung von Opfern und Versöhnung im Gottesdienst. Die Opferhandlungen dienen nicht nur der Reinigung des Altars, sondern auch der Wiedergewinnung der Gemeinschaft mit Gott.
Die sieben Tage der Versöhnung symbolisieren eine vollständige Reinigung und Erneuerung des Tempels und seiner Priester. Am Ende dieser Zeit wird der Altar bereit sein, um die Opfergaben des Volkes anzunehmen und somit die Vergebung und Gnade Gottes zu empfangen. Dieses Kapitel betont die Bedeutung von Reinheit, Umkehr und einem heiligen Lebenswandel im Dienst an Gott.