Die Lektion 2 mit dem Titel „Gottes großartiger, auf Christus ausgerichteter Plan“ in Epheser 1 gibt einen tiefen Einblick in den theologischen Kontext von Paulus‘ Brief an die Epheser. Hier sind die Schlüsselkonzepte der Lektion:
Vorherbestimmung und Auserwählung:
Paulus betont, dass Gott uns bereits vor der Erschaffung der Welt in Christus auserwählt hat. Dies ist ein Ausdruck von Gottes Liebe und dem tiefen Wunsch, uns als seine Kinder zu haben.
Geistliche Segnungen in Christus:
Die Gläubigen haben in Christus vielfältige geistliche Segnungen erhalten. Diese Segnungen werden durch den Heiligen Geist vermittelt, der als „Siegel“ und „Garantie“ dient.
Einheit in Christus:
Der Plan Gottes zielt darauf ab, alles in Christus zu vereinen. Die Gläubigen sind dazu berufen, Teil dieser Einheit zu sein, die durch den Tod, die Auferstehung und die Erhöhung Jesu Christi ermöglicht wird.
Erlösung und Vergebung:
Paulus betont die kostspielige Erlösung und großzügige Vergebung, die durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz ermöglicht wurden. Die Gläubigen sind nicht mehr Sklaven der Sünde, sondern durch Christus befreit.
Der Heilige Geist als Siegel und Garantie:
Der Heilige Geist spielt eine zentrale Rolle im Leben der Gläubigen. Als Siegel markiert er die Zugehörigkeit zu Gott und als Garantie weist er auf das zukünftige Erbe in Christus hin.
Einblick in Gottes Ratschluss:
Gottes Plan ist es, alles in Christus zu vereinen. Dieser Plan ist tief verwurzelt im Tod, der Auferstehung und der Erhöhung Jesu, und die Kirche wird als Instrument zur Umsetzung dieses göttlichen Plans gesehen.
Die Lektion endet mit einem Appell an die Gläubigen, die Erlösung in Christus als Teil von Gottes umfassendem und großartigem Plan zu erkennen und zu feiern. Der Fokus liegt auf Dankbarkeit, Hingabe und dem Bewusstsein der kostbaren geistlichen Segnungen, die durch Jesus Christus ermöglicht wurden.
Die theologischen Prinzipien aus Epheser 1, wie sie in der Lektion über „Gottes großartigen, auf Christus ausgerichteten Plan“ präsentiert werden, haben tiefgreifende Auswirkungen auf das tägliche Leben und den Glauben der Gläubigen. Hier sind einige Verbindungen mit dem Alltagsleben:
Identitätsfestigung:
Die Vorstellung von Gottes Vorherbestimmung und Auserwählung stärkt die Identität der Gläubigen. Im Alltag können Christen in dem Bewusstsein leben, dass sie von Gott geliebt und auserwählt sind, was Selbstwertgefühl und Vertrauen fördert.
Geistliche Gewissheit:
Die geistlichen Segnungen in Christus, insbesondere das Siegel und die Garantie des Heiligen Geistes, bieten eine Gewissheit im Glauben. Im Alltag können Gläubige in schwierigen Zeiten auf die verlässliche Anwesenheit des Heiligen Geistes vertrauen.
Freiheit durch Erlösung:
Die Botschaft von Erlösung und Vergebung durch Christus befreit Gläubige von der Last der Sünde. Im Alltag können sie in der Freiheit und Gewissheit leben, dass ihre Vergangenheit durch Christus erlöst ist.
Einheit und Gemeinschaft:
Der Fokus auf Einheit in Christus betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Harmonie unter den Gläubigen. Im Alltag kann dies zu einem respektvolleren Umgang miteinander führen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit fördern.
Dankbarkeit und Hingabe:
Die Erkenntnis des großartigen Plans Gottes kann zu einer Lebenshaltung der Dankbarkeit und Hingabe führen. Im Alltag können Gläubige bewusst ihre geistlichen Segnungen anerkennen und Gott für seine Güte danken.
Bewusstsein der göttlichen Führung:
Die Vorstellung von Gottes Ratschluss und Plan ermutigt dazu, im Alltag bewusst nach Gottes Führung zu suchen. Gläubige können sich darauf verlassen, dass ihr Leben in den größeren, auf Christus ausgerichteten Plan Gottes eingebettet ist.
Erwartung der Wiederkunft:
Das Bewusstsein von Gottes endgültigem Plan, alles in Christus zu vereinen, kann zu einer erhöhten Erwartung der Wiederkunft Jesu führen. Im Alltag können Gläubige darauf hoffen und danach streben, in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu leben.
Insgesamt können die Lehren aus Epheser 1 einen positiven Einfluss auf das tägliche Leben haben, indem sie einen festen Grund für den Glauben bieten, Identität stärken, Gemeinschaft fördern und dazu ermutigen, im Einklang mit Gottes Plan zu leben.
1.Welche Argumente würdet ihr zu den oben genannten hinzufügen, die dafür sprechen, dass Gott nicht schon vor unserer Erschaffung auswählt, wer gerettet wird und wer verloren geht?
Die Frage nach der göttlichen Vorherbestimmung und der Frage, ob Gott bereits vor unserer Erschaffung auswählt, wer gerettet wird und wer verloren geht, ist ein komplexes theologisches Thema, das unterschiedliche Perspektiven in der christlichen Theologie aufgeworfen hat. Hier sind einige Argumente, die gegen die Idee der vorherbestimmten individuellen Erwählung oder Verdammung sprechen:
Göttliche Liebe und Gerechtigkeit:
Einige Theologen argumentieren, dass die universale Liebe Gottes und sein Wunsch, dass alle Menschen gerettet werden (vgl. 1 Timotheus 2,4; 2 Petrus 3,9), mit der Idee der vorherbestimmten Verdammung in Konflikt stehen. Gott wird als gerecht und liebend dargestellt, und die Idee, dass einige von vornherein zum ewigen Leben bestimmt sind, während andere zur Verdammnis verurteilt sind, könnte diesem Bild widersprechen.
Menschliche Verantwortlichkeit:
Ein weiteres Argument gegen die strikte Vorherbestimmung ist die Betonung der menschlichen Verantwortlichkeit. Viele biblische Passagen betonen die Notwendigkeit, Gottes Angebot der Erlösung anzunehmen (vgl. Johannes 3,16; Römer 10,9). Die Idee, dass Menschen keine reale Wahl in Bezug auf ihre Rettung haben, könnte die menschliche Verantwortlichkeit beeinträchtigen.
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit:
Die Vorstellung von einer vorherbestimmten Erwählung könnte den Eindruck erwecken, dass Gott willkürlich und ohne erkennbare Gründe einige Menschen zur Rettung bestimmt, während er andere dem Verderben überlässt. Dies könnte als unvereinbar mit Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit betrachtet werden.
Berücksichtigung der Zeit:
Manche Theologen argumentieren, dass die biblischen Aussagen über Vorherbestimmung eher auf Gottes Wissen über die Entscheidungen, die Menschen im Laufe ihres Lebens treffen werden, als auf eine zeitlich vorher festgelegte Wahl hinweisen. Diese Perspektive betont, dass Gottes Vorherwissen nicht notwendigerweise mit einer vorherbestimmten Auswahl gleichgesetzt werden sollte.
Betonung der Gemeinschaft:
Die Betonung der Gemeinschaft und des gemeinsamen Weges der Erlösung in vielen biblischen Texten könnte darauf hinweisen, dass Gottes Plan eher darauf ausgerichtet ist, eine Gemeinschaft von Gläubigen zu schaffen, als einzelne Individuen isoliert zu erretten.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Argumente Teil einer breiten theologischen Diskussion sind und dass es verschiedene Ansichten zu diesem Thema gibt, einschließlich solcher, die die Vorherbestimmung betonen. Theologen und Gläubige haben im Laufe der Geschichte unterschiedliche Positionen vertreten, und die Debatte setzt sich fort.
2.„In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade“ (Eph 1,7). Wie offenbart dieser Vers die Realität der Erlösung allein durch den Glauben und nicht durch die Werke des Gesetzes?
Der Vers Epheser 1,7 betont die Realität der Erlösung allein durch den Glauben und nicht durch die Werke des Gesetzes, indem er mehrere Schlüsselaspekte hervorhebt:
Erlösung durch sein Blut:
Die Erwähnung von „sein Blut“ bezieht sich auf das Opfer Jesu am Kreuz. Gemäß christlicher Lehre ist Jesu Opfertod am Kreuz das zentrale Ereignis, durch das die Erlösung der Menschheit von der Sünde und deren Konsequenzen erreicht wurde. Dieser Akt der Erlösung erfolgte durch Jesus selbst und nicht durch menschliche Anstrengungen oder Werke des Gesetzes.
Vergebung der Sünden:
Die Vergebung der Sünden ist ein zentrales Element der christlichen Botschaft. Im Kontext dieses Verses wird betont, dass die Vergebung nicht durch das Befolgen von Gesetzesvorschriften oder durch menschliche Anstrengungen erlangt wird, sondern durch das Opfer Jesu und den Glauben an sein Erlösungswerk.
Nach dem Reichtum seiner Gnade:
Die Erwähnung des Reichtums seiner Gnade betont, dass die Erlösung eine Gabe Gottes ist, die aus seiner überfließenden Gnade resultiert. Erlösung ist nicht etwas, das Menschen sich durch gute Werke verdienen können, sondern es ist ein Geschenk Gottes aufgrund seiner großzügigen Liebe und Barmherzigkeit.
Der Vers unterstreicht somit die grundlegende christliche Lehre, dass Erlösung nicht durch menschliche Leistungen oder das Befolgen von Gesetzen erreicht werden kann, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus. Dies steht im Einklang mit anderen neutestamentlichen Schriften, insbesondere den Briefen des Apostels Paulus, in denen die Rechtfertigung aus Glauben betont wird (z.B. Römer 3,28; Galater 2,16). Die Realität der Erlösung durch den Glauben unterstreicht die zentrale Bedeutung von Jesu Opfer am Kreuz und betont die Gnade Gottes als die treibende Kraft hinter der Erlösung.