Lektion 3.Die Vorgeschichte, der Prolog
Die Göttliche Offenbarung: Der Prolog im Johannesevangelium
Die Einleitung zur Lektion 3 führt uns in die ersten Verse des Johannesevangeliums ein, die tiefe und grundlegende Wahrheiten über Jesus Christus offenbaren. Johannes beginnt sein Evangelium nicht mit der Geburt oder dem Wirken Jesu, sondern mit einer majestätischen Darstellung seiner ewigen Existenz und göttlichen Natur. In den ersten Versen zeigt er, dass Jesus, das Wort (Logos), nicht nur am Anfang der Schöpfung beteiligt war, sondern selbst Gott ist und die Quelle allen Lebens und Lichts.
Der Prolog dient als eine Zusammenfassung der großen Themen des Evangeliums: Die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, das Ringen zwischen Licht und Dunkelheit, sowie Glaube und Unglaube. Diese mächtigen Themen bilden die Grundlage für das gesamte Johannesevangelium und fordern uns heraus, tiefer über die Identität Jesu nachzudenken. In dieser Lektion erkunden wir, wie die ewige Herrlichkeit Christi in seiner Menschwerdung und seinem Erlösungswerk offenbart wird, und wie diese Wahrheiten unseren Glauben und unser tägliches Leben prägen.
3.1 Im Anfang – das göttliche Logos
Die ewige Natur und schöpferische Macht des göttlichen Logos
Lies Johannes 1,1–5. Was offenbaren diese Worte über das Wort, Jesus Christus?
Der Prolog des Johannesevangeliums, insbesondere Johannes 1,1–5, offenbart tiefe theologische Wahrheiten über Jesus Christus, das „Wort“ (griechisch: Logos). In diesen Versen wird die Ewigkeit und Göttlichkeit Jesu betont. Johannes beginnt mit der Aussage „Im Anfang war das Wort“, was darauf hinweist, dass Jesus bereits vor der Schöpfung existierte. Dies stellt eine klare Parallele zur Schöpfungsgeschichte in 1. Mose 1,1 dar und bestätigt die ewige Natur Jesu.
Weiterhin beschreibt Johannes, dass „das Wort bei Gott war“ und damit die tiefe, intime Gemeinschaft zwischen dem Sohn und dem Vater betont. Es wird ein Bild von der Einheit und der Nähe innerhalb der Gottheit gezeichnet, das über menschliches Verständnis hinausgeht. Gleichzeitig macht die Formulierung „und Gott war das Wort“ deutlich, dass Jesus nicht nur bei Gott war, sondern selbst göttlich ist. Der Unterschied im Gebrauch des bestimmten und unbestimmten Artikels im Griechischen unterstreicht, dass Jesus zwar Gott ist, jedoch nicht mit dem Vater identisch, sondern die zweite Person der Dreieinigkeit.
Durch die Aussage, dass „alles durch ihn gemacht“ wurde, wird außerdem die Schöpfungsmacht Jesu deutlich gemacht. Er ist nicht nur Zeuge der Schöpfung, sondern der aktive Schöpfer, der Ursprung und Grund allen Seins. Damit wird seine göttliche Autorität und seine zentrale Rolle im Plan Gottes hervorgehoben.
Johannes betont in diesen Versen die göttliche Natur, Ewigkeit und Schöpfermacht Jesu und eröffnet so das Evangelium mit einer tiefen Einsicht in die Identität Christi als das ewige Wort, das nicht nur bei Gott ist, sondern selbst Gott ist und durch den alles geschaffen wurde.
Warum ist die volle Gottheit Christi ein sehr wichtiger Teil unserer Theologie? Was würden wir verlieren, wenn Jesus in irgendeiner Weise nur ein geschaffenes Wesen wäre? Bereite dich darauf vor, am Sabbat darüber zu sprechen und darüber zu diskutieren, warum die ewige Gottheit Christi für unseren Glauben sehr wichtig ist.
Die volle Gottheit Christi ist ein zentraler und unverzichtbarer Teil der christlichen Theologie. Wenn wir die Göttlichkeit Jesu herabsetzen oder ihn als ein geschaffenes Wesen betrachten würden, hätte das tiefgreifende Auswirkungen auf den gesamten christlichen Glauben und die Heilslehre.
Hier sind einige Gründe, warum die ewige Gottheit Christi so entscheidend ist und was auf dem Spiel steht, wenn wir diese Lehre aufgeben würden:
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Die Glaubwürdigkeit des Opfers Jesu
Nur ein göttliches Wesen konnte die Sünden der ganzen Menschheit auf sich nehmen und ein Opfer bringen, das unendlich genug ist, um alle Menschen aller Zeiten zu erlösen. Wenn Jesus lediglich ein geschaffenes Wesen wäre, wäre sein Opfer nicht ausreichend. Ein geschaffenes Wesen könnte vielleicht für eine begrenzte Zahl von Menschen sterben, aber nicht für die gesamte Menschheit. Seine Gottheit macht sein Opfer vollkommen und für alle Menschen gültig.
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Sündlosigkeit und Vollkommenheit
Die Erlösung basiert auf der Tatsache, dass Jesus ohne Sünde war (Hebräer 4,15). Ein geschaffenes Wesen, selbst wenn es vollkommen erschaffen wäre, könnte durch Versuchung fallen, so wie es bei Adam geschah. Nur ein göttliches Wesen kann absolut sündlos und perfekt bleiben, ungeachtet der Versuchungen. Jesu Göttlichkeit garantiert seine Sündlosigkeit und damit seine Fähigkeit, uns vollständig zu erlösen.
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Die Herrschaft über die Schöpfung
Johannes 1,3 macht deutlich, dass Jesus der Schöpfer aller Dinge ist. Wenn er ein geschaffenes Wesen wäre, könnte er nicht der Schöpfer sein, sondern wäre selbst Teil der Schöpfung. Dies würde seine Autorität und Macht über die Schöpfung infrage stellen. Aber als Gott hat er die Macht über das Leben, den Tod und die gesamte Schöpfung. Dies ist für unsere Anbetung und unser Vertrauen in ihn als Herr und Retter entscheidend.
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Die Natur der Anbetung
Die Bibel lehrt, dass nur Gott allein angebetet werden darf (Matthäus 4,10). Wenn Jesus nicht Gott wäre, wäre es Götzendienst, ihn anzubeten. Doch in der Schrift wird Jesus von den Menschen und den Engeln angebetet (Philipper 2,9–11; Offenbarung 5,12–14), was bedeutet, dass er in jeder Hinsicht göttlich ist und die Anbetung verdient.
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Ewiges Leben und Erlösung
Nur Gott kann das ewige Leben schenken (Johannes 17,3). Wenn Jesus nicht Gott wäre, hätte er nicht die Macht, uns ewiges Leben zu geben. Unsere Erlösung hängt von der Tatsache ab, dass Jesus göttlich ist und daher in der Lage ist, uns von der Sünde zu befreien und uns ewiges Leben zu geben.
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Verständnis der Dreieinigkeit
Die Gottheit Jesu ist auch für unser Verständnis der Dreieinigkeit entscheidend. Die Dreieinigkeit beschreibt einen Gott in drei Personen – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Jede Person der Dreieinigkeit ist ewig und göttlich. Wenn Jesus nicht Gott wäre, würde das Konzept der Dreieinigkeit zusammenbrechen und unser Gottesbild wäre verzerrt.
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Gott selbst wird für uns Mensch
Der tiefste Ausdruck von Gottes Liebe und Barmherzigkeit liegt darin, dass er selbst Mensch geworden ist, um uns zu erlösen (Philipper 2,6–8). Dies gibt uns ein tieferes Verständnis von der Liebe Gottes. Wenn Jesus nur ein geschaffenes Wesen wäre, hätten wir nicht die gleiche Nähe und Gewissheit, dass Gott sich selbst hingegeben hat, um uns zu retten.
Zusammenfassung:
Die volle Gottheit Jesu ist für unseren Glauben absolut notwendig. Sie garantiert die Wirksamkeit seines Opfers, seine Sündlosigkeit, seine Schöpfermacht, die Rechtmäßigkeit seiner Anbetung und die Gewissheit unserer Erlösung. Ohne die göttliche Natur Christi würde der christliche Glaube seine Grundlage verlieren, und wir könnten uns nicht darauf verlassen, dass das Heil, das uns durch Jesus verheißen wurde, tatsächlich vollkommen und wirksam ist. Deshalb ist die ewige Gottheit Christi nicht nur ein theologisches Detail, sondern der Kern unserer Hoffnung und unseres Vertrauens.
Die volle Gottheit Christi hat nicht nur theologische Bedeutung, sondern auch eine tiefe Verbindung zu unserem Alltagsleben und unserem Glauben. Sie beeinflusst, wie wir Gott erfahren, wie wir unser Leben gestalten und welche Hoffnung wir im täglichen Kampf des Glaubens haben. Hier sind einige praktische Verbindungen, die zeigen, warum die Lehre von der ewigen Göttlichkeit Christi für unser tägliches Leben so wichtig ist:
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Sicherheit in unserer Erlösung
Im Alltag erleben wir oft Momente von Schuld, Versagen und Zweifel. Die Gewissheit, dass Jesus Christus nicht nur ein geschaffenes Wesen, sondern der ewige Gott ist, gibt uns die Sicherheit, dass seine Vergebung vollkommen und ausreichend ist. Sein Opfer am Kreuz hat unendlichen Wert, weil es von Gott selbst gebracht wurde. Diese Gewissheit gibt uns inneren Frieden, selbst wenn wir uns unvollkommen fühlen oder scheitern.
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Vertrauen auf göttliche Hilfe
In den Herausforderungen des Alltags – sei es bei der Arbeit, in Beziehungen oder bei persönlichen Kämpfen – dürfen wir wissen, dass wir nicht auf uns allein gestellt sind. Da Jesus Gott ist, können wir mit Zuversicht beten und darauf vertrauen, dass er die Macht hat, einzugreifen. Er versteht unsere Schwächen und Sorgen, weil er als Mensch auf der Erde lebte, aber gleichzeitig hat er als Gott die Macht, Wunder zu wirken und unsere Umstände zu verändern (Hebräer 4,15–16).
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Vorbild der vollkommenen Liebe
Die Tatsache, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch wurde, zeigt uns das ultimative Vorbild der Liebe und Hingabe. Diese Liebe motiviert uns, anderen zu dienen und in unseren täglichen Begegnungen Mitgefühl und Barmherzigkeit zu zeigen. Jesu Bereitschaft, vom Himmel herabzukommen, inspiriert uns dazu, selbstlos zu handeln, sei es in unserer Familie, in der Kirche oder in der Gesellschaft (Philipper 2,5–8).
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Gewissheit des ewigen Lebens
Die Göttlichkeit Christi garantiert uns nicht nur Vergebung, sondern auch das Geschenk des ewigen Lebens. Wenn Jesus nur ein geschaffenes Wesen wäre, könnten wir nicht sicher sein, dass er uns in das ewige Leben führen kann. Aber weil er Gott ist, können wir jeden Tag mit der festen Hoffnung leben, dass unser Leben über dieses irdische Dasein hinausgeht und wir bei ihm in der Ewigkeit sein werden. Diese Hoffnung gibt uns Kraft, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten und unsere Perspektive auf das Ewige auszurichten (Johannes 17,3).
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Bedeutung der Anbetung im Alltag
Wenn wir verstehen, dass Jesus Gott ist, verändert das die Art und Weise, wie wir ihn im Alltag anbeten. Anbetung ist nicht nur auf den Gottesdienst am Sabbat beschränkt, sondern wird ein Lebensstil. Wir erkennen, dass jede Handlung, jedes Gebet und jeder Moment der Hingabe eine Gelegenheit ist, den Schöpfergott zu ehren. Dies kann uns helfen, unsere täglichen Entscheidungen bewusster im Licht seiner Größe und Liebe zu treffen (Kol 3,17).
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Die Macht des Wortes in unserem Leben
Da Jesus das göttliche Wort (Logos) ist, hat sein Wort auch heute noch schöpferische Macht in unserem Leben. Indem wir täglich die Bibel lesen und seine Worte auf uns wirken lassen, erfahren wir Transformation. Das Wort Gottes schafft neues Leben in uns, erneuert unseren Geist und gibt uns Orientierung in den Herausforderungen des Lebens (Johannes 1,1–5).
Fazit:
Die Göttlichkeit Jesu ist nicht nur eine abstrakte theologische Lehre, sondern sie hat direkte Auswirkungen auf unseren Alltag. Sie schenkt uns Sicherheit, Hoffnung, Vertrauen und ein tieferes Verständnis von Gottes Liebe. Indem wir die Wahrheit von Jesus als das ewige, göttliche Wort anerkennen, können wir jeden Tag in der Kraft seiner Gegenwart leben, seine Liebe weitergeben und in der Gewissheit des ewigen Lebens stehen.
Jesus Christus, das ewige Wort, ist unsere Quelle von Licht, Leben und Hoffnung – gestern, heute und in Ewigkeit.