Die Passage aus Nahum und die Geschichte von Ninive sowie der Konflikt zwischen Assyrien und Israel bieten wertvolle Einblicke in die möglichen Gründe für Jonas Entscheidung, nicht nach Ninive zu gehen, sondern nach Tarsis zu fliehen.
Ninive war zweifellos eine mächtige und prächtige Stadt, aber sie wurde auch als Symbol für Verderben, Grausamkeit und Sündhaftigkeit gesehen. Die Beziehung zwischen Assyrien und Israel war geprägt von Konflikten und Bedrohungen. Die Assyrer waren gefürchtete Feinde, und ihre Brutalität und Grausamkeit gegenüber ihren Gegnern sind gut dokumentiert. Diese Umstände könnten in Jonas Geist erhebliche Angst ausgelöst haben.
Jonas Entscheidung, nach Tarsis zu fliehen, könnte daher von einer tief verwurzelten Angst vor den Assyrern und ihrer Hauptstadt Ninive herrühren. Die Vorstellung, sich in eine Stadt zu begeben, die als „Blutstadt“ beschrieben wurde und von einem so gewalttätigen Volk beherrscht wurde, könnte Jonas Herz mit Furcht erfüllt haben.
In der heutigen Zeit können wir aus Jonas Erfahrung lernen, dass Angst uns oft daran hindert, Gottes Anweisungen zu folgen. Wir können uns in ähnlichen Situationen wiederfinden, in denen wir uns vor Herausforderungen oder Aufgaben fürchten, die Gott uns stellt. Dennoch erinnert uns die Geschichte von Jona daran, dass Gott größer ist als unsere Ängste und dass er uns mit der Kraft und dem Mut ausstatten kann, die wir brauchen, um seinen Willen zu erfüllen.
Wenn wir auf Erfahrungen zurückblicken, in denen wir trotz unserer Ängste Gottes Ruf gefolgt sind, können wir lernen, dass Gott treu ist und uns in unseren Schwächen stärkt. Es erinnert uns daran, dass Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gottes Führung oft zu erstaunlichen und segensreichen Ergebnissen führen können.