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Lektion 5: Vorwände, um Mission zu meiden
Vorwände auf dem Weg zur Mission
Die Geschichte von Jona ist eine faszinierende Erzählung über Gehorsam, Furcht, Wandel und letztendlich über Gottes souveräne Liebe und Barmherzigkeit. Doch sie ist auch ein Spiegelbild für unsere eigenen menschlichen Vorwände und Ausreden, die uns manchmal davon abhalten können, Gottes Ruf zu folgen und seine Mission zu erfüllen.
In dieser Lektion werden wir uns mit den verschiedenen Vorwänden beschäftigen, die Jona dazu veranlassten, Gottes Anweisungen zu meiden, und wie diese Vorwände auch in unserem eigenen Leben präsent sein können. Von Angst über falsche Sichtweisen bis hin zu Unannehmlichkeiten und unangenehmen Konfrontationen werden wir erkunden, wie diese Hindernisse unseren Gehorsam gegenüber Gottes Ruf beeinflussen können.
Doch die Geschichte von Jona zeigt auch, wie Gott in seiner souveränen Weisheit und Liebe handelt, um uns trotz unserer Schwächen und Vorurteile in seine Pläne einzubeziehen. Jona erlebte Gottes Eingreifen und Vergebung, auch wenn er versuchte, seinem Auftrag zu entkommen. Diese Lektion erinnert uns daran, dass Gott uns durch unsere Widerstände hindurchführt und uns ermächtigt, seine Mission auf Erden zu erfüllen.
Lasst uns also in diese Lektion eintauchen, unsere eigenen Vorwände erkennen und bereit sein, auf Gottes Ruf zu antworten, indem wir sagen: „Hier bin ich, sende mich.“

5.1 Unser Vorwand: Angst
Überwindung der Angst: Vertrauen in Gottes Führung
Lies Nahum 1,1; 3,1–4 und 2. Könige 17,5–6; 19,32–37. Was sagen diese Verse über Ninive und die Beziehung zwischen Assyrien und Israel? Wie könnte diese Beziehung Jonas Entscheidung beeinflusst haben, nicht dorthin, sondern nach Tarsis zu gehen?
Die Verse aus Nahum und 2. Könige geben uns Einblicke in die Beziehung zwischen Assyrien und Israel sowie in die Charakteristik von Ninive. Ninive war die Hauptstadt des Assyrischen Reiches und galt als eine der größten Städte der antiken Welt. Sie war reich, aber auch berüchtigt für ihre Bosheit, Gewalttätigkeit und Grausamkeit. Die Assyrer waren für ihre rücksichtslose und grausame Kriegsführung bekannt, wie es in den Berichten über die Eroberung von Babylon durch Sanherib deutlich wird.
Die Assyrer und die Israeliten waren oft in Konflikte verwickelt, wie es in den Versen aus 2. Könige 17 und 19 dargestellt wird. Die Assyrer eroberten und zerstörten das Nordreich Israel und deportierten einen Großteil seiner Bevölkerung. In der Folgezeit bedrohten sie auch das Südreich Juda und belagerten Jerusalem, wurden jedoch von Gottes Eingreifen abgewehrt.
Angesichts dieser Geschichte und der brutalen Natur der Assyrer könnte Jonas Entscheidung, nicht nach Ninive zu gehen, sondern nach Tarsis zu fliehen, von Angst beeinflusst worden sein. Die Vorstellung, in eine Stadt zu gehen, die für ihre Grausamkeit bekannt war, und dort die Botschaft Gottes zu verkünden, könnte für Jona äußerst beängstigend gewesen sein. Seine Flucht nach Tarsis kann daher als Versuch interpretiert werden, sich dieser gefährlichen Mission zu entziehen und den Konfrontationen mit den Assyrern aus dem Weg zu gehen.

Die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und unserem Glauben besteht darin, dass wir oft vor Herausforderungen stehen, die uns Angst machen oder uns zögern lassen, Gottes Ruf zu folgen. Es kann sich um große Entscheidungen handeln, wie zum Beispiel den Umgang mit Beziehungen, beruflichen Möglichkeiten oder persönlichen Zielen, oder um kleinere, aber dennoch bedeutsame Momente im täglichen Leben.
In solchen Momenten müssen wir uns entscheiden, ob wir unseren Ängsten nachgeben oder unserem Glauben vertrauen wollen. Indem wir uns bewusst dafür entscheiden, Gott zu vertrauen und mutig zu handeln, auch wenn es uns Angst macht, können wir unsere Beziehung zu Gott stärken und wachsen. Wir lernen, dass Gott uns führt, schützt und befähigt, wenn wir uns entscheiden, seinen Willen zu tun, auch wenn es uns unbehaglich ist.
Unsere Alltagserfahrungen mit Angst und Glauben sind daher eine Gelegenheit, unsere Abhängigkeit von Gott zu erkennen und zu vertiefen. Sie erinnern uns daran, dass unser Glaube nicht nur etwas ist, das wir sonntags in der Kirche praktizieren, sondern etwas, das uns in jedem Bereich unseres Lebens leiten und prägen sollte.