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20.Mai 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Daniel Kap.8
Daniels Vision vom Widder und Ziegenbock.
1Im dritten Jahr des Königreichs des Königs Belsazer erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach dem, so mir zuerst erschienen war. 
2Ich war aber in solchem Gesicht zu Schloß Susan im Lande Elam, am Wasser Ulai. 
3Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor dem Wasser, der hatte zwei hohe Hörner, doch eins höher denn das andere, und das höchste wuchs am letzten. 
4Ich sah, daß der Widder mit den Hörnern stieß gegen Abend, gegen Mitternacht und gegen Mittag; und kein Tier konnte vor ihm bestehen noch von seiner Hand errettet werden, sondern er tat, was er wollte, und ward groß. 
5Und indem ich darauf merkte, siehe, so kommt ein Ziegenbock vom Abend her über die ganze Erde, daß er die Erde nicht berührte; und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. 
6Und er kam bis zu dem Widder, der zwei Hörner hatte, den ich stehen sah vor dem Wasser, und er lief in seinem Zorn gewaltig auf ihn zu.
7Und ich sah ihm zu, daß er hart an den Widder kam, und er ergrimmte über ihn und stieß den Widder und zerbrach ihm seine zwei Hörner. Und der Widder hatte keine Kraft, daß er vor ihm hätte können bestehen; sondern er warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand konnte den Widder von seiner Hand erretten. 
8Und der Ziegenbock ward sehr groß. Und da er am stärksten geworden war, zerbrach das große Horn, und wuchsen an seiner Statt ansehnliche vier gegen die vier Winde des Himmels. 
9Und aus einem wuchs ein kleines Horn; das ward sehr groß gegen Mittag, gegen Morgen und gegen das werte Land. 
10Und es wuchs bis an des Himmels Heer und warf etliche davon und von den Sternen zur Erde und zertrat sie. 
11Ja es wuchs bis an den Fürsten des Heeres und nahm von ihm weg das tägliche Opfer und verwüstete die Wohnung seines Heiligtums. 
12Es ward ihm aber solche Macht gegeben wider das tägliche Opfer um der Sünde willen, daß es die Wahrheit zu Boden schlüge und, was es tat, ihm gelingen mußte. 
13Ich hörte aber einen Heiligen reden; und ein Heiliger sprach zu dem, der da redete: Wie lange soll doch währen solch Gesicht vom täglichen Opfer und von der Sünde, um welcher willen diese Verwüstung geschieht, daß beide, das Heiligtum und das Heer, zertreten werden? 
14Und er antwortete mir: Bis 2300 Abende und Morgen um sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden.
15Und da ich, Daniel, solch Gesicht sah und hätte es gern verstanden, siehe, da stand’s vor mir wie ein Mann. 
16Und ich hörte mitten vom Ulai her einen mit Menschenstimme rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, daß er’s verstehe! 
17Und er trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, da er kam, und fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merke auf, du Menschenkind! denn dies Gesicht gehört in die Zeit des Endes. 
18Und da er mit mir redete, sank ich in eine Ohnmacht zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rührte mich an und richtete mich auf, daß ich stand. 
19Und er sprach: Siehe, ich will dir zeigen, wie es gehen wird zur Zeit des letzten Zorns; denn das Ende hat seine bestimmte Zeit. 
20Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hast, sind die Könige in Medien und Persien. 
21Der Ziegenbock aber ist der König in Griechenland. Das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König. 
22Daß aber vier an seiner Statt standen, da es zerbrochen war, bedeutet, daß vier Königreiche aus dem Volk entstehen werden, aber nicht so mächtig, wie er war. 
23In der letzten Zeit ihres Königreichs, wenn die Übertreter überhandnehmen, wird aufkommen ein frecher und tückischer König. 
24Der wird mächtig sein, doch nicht durch seine Kraft; er wird greulich verwüsten, und es wird ihm gelingen, daß er’s ausrichte. Er wird die Starken samt dem heiligen Volk verstören. 
25Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten aller Fürsten; aber er wird ohne Hand zerbrochen werden. 
26Dies Gesicht vom Abend und Morgen, das dir gesagt ist, das ist wahr; aber du sollst das Gesicht heimlich halten, denn es ist noch eine lange Zeit dahin. 
27Und ich, Daniel, ward schwach und lag etliche Tage krank. Darnach stand ich auf und richtete aus des Königs Geschäft. Und verwunderte mich des Gesichts; und niemand war, der mir’s auslegte.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Daniel Kapitel 8 offenbart eine faszinierende Vision, die Daniel im dritten Jahr des Königreichs von König Belsazer erschien. Diese Vision, die vom Propheten Daniel empfangen wurde, ist voller symbolischer Bedeutung und prophetischer Einsicht.
Die Vision beginnt mit der Erscheinung eines mächtigen Widders mit zwei Hörnern, wobei eines höher ist als das andere. Dieser Widder stößt nach allen Richtungen und triumphiert über alles, was sich ihm in den Weg stellt. Dann erscheint ein Ziegenbock mit einem ansehnlichen Horn zwischen seinen Augen und besiegt den Widder mit großer Kraft. Aus diesem Ziegenbock wachsen vier weitere Hörner hervor, und aus einem von ihnen entsteht ein kleines Horn, das sich gewaltig ausbreitet und sogar die Sterne des Himmels zu Boden wirft.
Die Interpretation dieser Vision enthüllt politische und historische Ereignisse. Die beiden Hörner des Widders repräsentieren die Könige von Medien und Persien, während der Ziegenbock und das große Horn den König von Griechenland, Alexander den Großen, darstellen. Die vier Hörner, die aus dem Ziegenbock hervorgehen, symbolisieren die Aufteilung seines Reiches nach seinem Tod. Das kleine Horn, das sich aus einem der Hörner entwickelt, steht für einen arroganten und gottlosen Herrscher, der gegen Gott und sein Volk kämpft.
Dieses Kapitel endet mit einer Prophezeiung über die Zeit des Endes, in der ein böser König auftreten wird, der die Starken und das heilige Volk Gottes bedrängen wird. Trotz seiner Macht wird dieser Herrscher letztendlich besiegt werden, und das Heiligtum wird wieder geweiht werden.
Die Vision in Daniel Kapitel 8 ist ein erstaunliches Beispiel für Gottes prophetische Enthüllung und zeigt die göttliche Kontrolle über die Geschichte und die Zukunft der Menschheit.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.31 – Die Bergpredigt
Auf der Grundlage von Matthäus 5; Matthäus 6; Matthäus 7
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Kapitel 31, „Die Bergpredigt“, offenbart sich eine der zentralen Lehren Jesu, die zeitlosen Weisheiten und ethischen Prinzipien. Durch die Auseinandersetzung mit den Texten aus Matthäus 5, 6 und 7 bietet dieses Kapitel einen tiefen Einblick in Jesu Lehren und seine Art zu lehren. Die Bergpredigt ist ein lebendiges Manifest der Liebe, des Mitgefühls und der Gerechtigkeit, das uns dazu aufruft, unseren Glauben in die Tat umzusetzen und ein Leben zu führen, das von Frieden, Vergebung und Barmherzigkeit geprägt ist. Es ermutigt uns, dem göttlichen Ruf zur Heiligkeit zu folgen und nach höheren moralischen Maßstäben zu streben, selbst wenn es bedeutet, gegen den Strom der Welt zu schwimmen. Die zeitlose Relevanz der Bergpredigt liegt darin, dass sie uns ermutigt, nach dem zu streben, was wirklich wichtig ist, und uns dabei hilft, eine tiefe Verbindung zu Gott und unseren Mitmenschen aufzubauen.