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9.Juni 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Joel Kap.2
Schilderung des Heuschreckenheeres. Aufruf zur Buße.
1Blaset mit der Posaune zu Zion, rufet auf meinem heiligen Berge; erzittert, alle Einwohner im Lande! denn der Tag des Herrn kommt und ist nahe: 
2ein finstrer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag; gleichwie sich die Morgenröte ausbreitet über die Berge, kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird zu ewigen Zeiten für und für. 
3Vor ihm her geht ein verzehrend Feuer und nach ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie ein Lustgarten, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen. 
4Sie sind gestaltet wie Rosse und rennen wie die Reiter. 
5Sie sprengen daher oben auf den Bergen, wie die Wagen rasseln, und wie eine Flamme lodert im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Streit gerüstet ist. 
6Die Völker werden sich vor ihm entsetzen, aller Angesichter werden bleich. 
7Sie werden laufen wie die Riesen und die Mauern ersteigen wie die Krieger; ein jeglicher wird stracks vor sich daherziehen und sich nicht säumen. 
8Keiner wird den andern irren; sondern ein jeglicher wird in seiner Ordnung daherfahren und werden durch die Waffen brechen und nicht verwundet werden. 
9Sie werden in der Stadt umherrennen, auf der Mauer laufen und in die Häuser steigen und wie ein Dieb durch die Fenster hineinkommen. 
10Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel: Sonne und Mond werden finster, und die Sterne verhalten ihren Schein. 
11Denn der Herr wird seinen Donner vor seinem Heer lassen her gehen; denn sein Heer ist sehr groß und mächtig, das seinen Befehl wird ausrichten; denn der Tag des Herrn ist groß und sehr erschrecklich: wer kann ihn leiden?
12Doch spricht auch jetzt der Herr: Bekehret euch zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! 
13Zerreißet eure Herzen und nicht eure Kleider, und bekehret euch zu dem Herrn, eurem Gott! denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und ihn reut bald der Strafe. 
14Wer weiß, es mag ihn wiederum gereuen, und er mag einen Segen hinter sich lassen, zu opfern Speisopfer und Trankopfer dem Herrn, eurem Gott. 
15Blaset mit Posaunen zu Zion, heiliget ein Fasten, rufet die Gemeinde zusammen! 
16Versammelt das Volk, heiliget die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringet zuhauf die jungen Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach. 
17Laßt die Priester, des Herrn Diener, weinen zwischen Halle und Altar und sagen: Herr, schone deines Volks und laß dein Erbteil nicht zu Schanden werden, daß Heiden über sie herrschen! Warum willst du lassen unter den Völkern sagen: Wo ist nun ihr Gott?
Gottes Gnadenzusage.
18So wird denn der Herr um sein Land eifern und sein Volk verschonen. 
19Und der Herr wird antworten und sagen zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Most und Öl die Fülle schicken, daß ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr lassen unter den Heiden zu Schanden werden, 
20und will den von Mitternacht fern von euch treiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, sein Angesicht hin zum Meer gegen Morgen und sein Ende hin zum Meer gegen Abend. Er soll verfaulen und stinken; denn er hat große Dinge getan. 
21Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der Herr kann auch große Dinge tun. 
22Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde, denn die Auen in der Wüste sollen grünen und die Bäume ihre Früchte bringen, und die Feigenbäume und Weinstöcke sollen wohl tragen. 
23Und ihr, Kinder Zions, freuet euch und seid fröhlich im Herrn, eurem Gott, der euch Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Frühregen und Spätregen wie zuvor, 
24daß die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluß von Most und Öl haben sollen. 
25Und ich will euch die Jahre erstatten, welche die Heuschrecken, Käfer, Geschmeiß und Raupen, mein großes Heer, so ich unter euch schickte, gefressen haben; 
26daß ihr zu essen genug haben sollt und den Namen des Herrn, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat; und mein Volk soll nicht mehr zu Schanden werden. 
27Und ihr sollt erfahren, daß ich mitten unter Israel sei und daß ich, der Herr, euer Gott sei und keiner mehr; und mein Volk soll nicht mehr zu Schanden werden.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Joels Beschreibung des Heuschreckenheeres ist eine eindringliche Warnung vor dem Tag des Herrn, einem Tag des Gerichts und der Vergeltung. Er malt ein Bild von einer unaufhaltsamen Plage, die das Land wie ein vernichtendes Feuer überzieht. Diese Heuschreckenarmee wird als mächtig und furchterregend dargestellt, mit der Fähigkeit, alles zu zerstören, was ihr im Weg steht.
Trotz dieser düsteren Aussichten ruft Joel das Volk zur Buße auf. Er betont die Notwendigkeit einer tiefen Umkehr von Herzen, begleitet von Fasten, Weinen und Klagen. Dabei zeigt er auch die Gnade und Barmherzigkeit Gottes auf, der bereit ist, sein Volk zu segnen, wenn es sich von seinen Sünden abwendet.
Joel spricht auch von der Hoffnung auf Gottes Gnadenzusage. Er versichert, dass Gott sein Volk nicht im Stich lassen wird. Er wird ihnen reichlich Segen schenken und sie vor ihren Feinden schützen. Diese Zusage gibt dem Volk Hoffnung und ermutigt sie, sich auf die Treue und Macht Gottes zu verlassen.
Insgesamt ist Joels Botschaft eine eindringliche Aufforderung zur Umkehr, begleitet von der Hoffnung auf Gottes Gnade und Fürsorge für sein Volk.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.36 – Ein lebendiger Glaube
Auf der Grundlage von Matthäus 9,18-26; Markus 5,21-43; Lukas 8,40-56.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel 36 aus „Das Leben Jesu“ von Ellen White zeigt auf beeindruckende Weise, wie der lebendige Glaube die Wunder Jesu Christi offenbart und wie dieser Glaube eine unmittelbare Verbindung zu göttlicher Kraft herstellt.
Die Erzählung von Jairus, dessen Tochter kurz vor ihrem Tod steht, zeigt die Tiefe seiner Verzweiflung und die Dringlichkeit seines Glaubens an Jesu Heilungskraft. Trotz der schrecklichen Nachricht vom Tod seiner Tochter ermutigt Jesus Jairus, an ihn zu glauben, und verspricht ihm, dass seine Tochter wieder gesund werden wird. Hier zeigt sich der lebendige Glaube von Jairus, der sich fest an Jesus klammert und ihm vertraut, auch wenn die Umstände aussichtslos erscheinen.
Die Geschichte der kranken Frau, die seit zwölf Jahren leidet, verdeutlicht die Kraft des Glaubens, der sie dazu bringt, den Saum von Jesu Gewand zu berühren, in dem festen Vertrauen, dass sie geheilt werden würde. Ihr lebendiger Glaube manifestiert sich in dieser einfachen Handlung der Berührung, und Jesus erkennt und belohnt diesen Glauben.
Durch diese Geschichten lehrt Ellen White, dass der lebendige Glaube nicht nur eine intellektuelle Zustimmung zu religiösen Wahrheiten ist, sondern eine lebendige Verbindung zu Christus, die Kraft und Heilung freisetzt. Der lebendige Glaube führt zu einem persönlichen Bekenntnis und einer öffentlichen Zeugenschaft von Gottes Güte und Treue. Er ermutigt dazu, Gott für seine Wohltaten zu danken und sein Wirken in unserem Leben anzuerkennen.
Insgesamt zeigt Kapitel 36, wie der lebendige Glaube die Wunder Jesu manifestiert und wie dieser Glaube eine unerschütterliche Verbindung zu göttlicher Kraft und Fürsorge schafft.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.37 – Die ersten Evangelisten
Auf der Grundlage von Matthäus 10; Markus 6,7-11; Lukas 9,1-6.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Kapitel „Die ersten Evangelisten“ aus Ellen Whites Buch „Das Leben Jesu“ beleuchtet die frühe Missionsarbeit der Apostel und ihre enge Verbindung zu Jesus während seiner irdischen Wirksamkeit. Es betont die Bedeutung der praktischen Lehren, die sie von ihm empfingen, und ihre Vorbereitung auf die Verkündigung des Evangeliums. Durch das Beispiel Jesu ermutigt, gingen sie hinaus, um zu lehren, zu heilen und die Botschaft des nahen Himmelreichs zu verkünden.
Die Beschreibung der ersten Missionsreisen der Jünger veranschaulicht das Vertrauen, das Jesus in sie setzte, und die Weisheit, mit der er sie aussandte. Ihr Einsatz für die Armen und Kranken, ihre Bereitschaft, das Evangelium selbst unter widrigen Umständen zu verbreiten, und ihre unerschütterliche Treue trotz drohender Verfolgung sind inspirierend.
Die Betonung der göttlichen Führung und der Überwindung von Hindernissen durch den Glauben ist eine wichtige Botschaft des Kapitels. Es erinnert daran, dass der Dienst für Christus oft mit Schwierigkeiten verbunden ist, aber dass diejenigen, die treu bleiben, in Gottes Reich geborgen sind. Die Lehren von Jesus über den Wert der Seele und die Notwendigkeit, ihm treu zu sein, werden eindrucksvoll dargestellt und ermutigen dazu, das Evangelium mutig zu verkünden, selbst unter widrigen Umständen.