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6.2 Das lange verborgene Geheimnis des Evangeliums
Die Enthüllung des Geheimnisses: Eine inklusive Gemeinschaft im Evangelium
Was ist das Geheimnis, das Paulus anvertraut wurde? Epheser 3,1–6
Epheser 3,1–6 enthüllt das Geheimnis, das Paulus anvertraut wurde, und bietet einen Einblick in seine Rolle bei der Verkündigung des Evangeliums an die nichtjüdischen Gläubigen in Ephesus und darüber hinaus.
Zunächst einmal betont Paulus seine Berufung, das Evangelium den nichtjüdischen Gläubigen zu verkünden, was er als „Verwaltung der Gnade Gottes“ beschreibt. Diese Gnade, die er empfangen hat, ist nicht nur für ihn selbst bestimmt, sondern auch für diejenigen, die das Evangelium empfangen sollen.
Darüber hinaus spricht Paulus von einem Geheimnis, das ihm offenbart wurde, das „Geheimnis Christi“. Dieses Geheimnis, das einst verborgen war, ist nun offenbart worden, nicht nur für Paulus allein, sondern auch für andere heilige Apostel und Propheten durch den Heiligen Geist. Es handelt sich um die bahnbrechende Wahrheit, dass die nichtjüdischen Völker durch Christus zusammen mit den Juden Teilhaber am verheißenen Erbe Gottes sind.
Die Bedeutung dieses Geheimnisses kann nicht überbewertet werden, da es die Grundlage für die Einheit der Gemeinde bildet, die aus Juden und Heiden besteht. Durch Christus haben beide Gruppen Zugang zu Gottes Verheißungen und sind miteinander verbunden, um Teilhaber an Gottes erlösendem Werk zu sein.
Paulus‘ Verständnis dieses Geheimnisses und seine Leidenschaft für die Verkündigung des Evangeliums unterstreichen die Bedeutung der Einheit und der universalen Reichweite des Evangeliums. Seine Botschaft erinnert uns daran, dass das Evangelium nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränkt ist, sondern für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Hintergrund, bestimmt ist.
Welche Einstellungen könntest du haben – vielleicht sogar unterschwellig – die der vom Evangelium gelehrten Einbeziehung widersprechen? Wie kannst du sie loswerden?
Es gibt einige mögliche Einstellungen, die der vom Evangelium gelehrten Einbeziehung widersprechen könnten, darunter:
  1. Vorurteile: Unterschwellige Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen basierend auf Rasse, Ethnizität, sozialem Status oder anderen Merkmalen könnten dazu führen, dass man sich von anderen distanziert anstatt sie einzubeziehen.
  2. Angst vor dem Unbekannten: Die Angst vor dem Unbekannten oder Fremden könnte dazu führen, dass man sich von Menschen oder Gruppen fernhält, die als anders oder fremd wahrgenommen werden.
  3. Selbstbezogenheit: Eine übermäßige Konzentration auf die eigenen Bedürfnisse und Interessen könnte dazu führen, dass man andere vernachlässigt oder ihre Bedürfnisse nicht wahrnimmt.
  4. Stolz: Ein übermäßiges Selbstwertgefühl oder Stolz auf die eigene Gruppe oder Identität könnte dazu führen, dass man sich über andere erhebt und sie nicht als gleichwertig betrachtet.
Um solche Einstellungen zu überwinden und der vom Evangelium gelehrten Einbeziehung zu entsprechen, kann man folgende Schritte unternehmen:
  1. Selbstreflexion: Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre eigenen Einstellungen und Vorurteile zu reflektieren und zu erkennen, wo möglicherweise Vorurteile oder Abneigungen vorhanden sind.
  2. Offenheit gegenüber anderen: Seien Sie offen für den Kontakt und das Kennenlernen von Menschen aus verschiedenen Hintergründen und Kulturen. Bemühen Sie sich, Vorurteile abzubauen und stattdessen Empathie und Verständnis zu entwickeln.
  3. Demut: Erkennen Sie an, dass jeder Mensch einzigartig ist und einen eigenen Wert und Beitrag zur Gemeinschaft hat. Nehmen Sie eine demütige Haltung ein und behandeln Sie andere mit Respekt und Wertschätzung.
  4. Aktive Teilnahme: Engagieren Sie sich aktiv für die Einbeziehung und Integration von Menschen aus verschiedenen Gruppen in Ihre Gemeinschaft. Unterstützen Sie Programme oder Initiativen, die Vielfalt fördern und Barrieren abbauen.
  5. Gebet: Bitten Sie Gott um Weisheit, Erkenntnis und Liebe, um anderen gegenüber offen und einfühlsam zu sein. Lassen Sie Gott Ihr Herz erneuern und Ihre Einstellungen transformieren, damit Sie nach seinem Willen handeln können.

Die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben, insbesondere in Bezug auf das Thema der Einbeziehung im Evangelium, ist von zentraler Bedeutung. Hier sind einige Aspekte, die diese Verbindung verdeutlichen:
  1. Vorurteile und Vorannahmen: In unserem täglichen Leben könnten wir uns unbewusst von Vorurteilen und Vorannahmen leiten lassen, die der Einbeziehung anderer entgegenstehen. Dies könnte sich in Form von Vorbehalten gegenüber Menschen aus anderen Kulturen, Religionen oder Lebensstilen äußern. Der Glaube fordert uns jedoch dazu auf, diese Vorurteile zu überwinden und allen Menschen mit Liebe und Respekt zu begegnen.
  2. Praktische Umsetzung des Evangeliums: Das Evangelium ruft uns dazu auf, aktiv für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe einzutreten. Das bedeutet, sich aktiv für die Einbeziehung und Wertschätzung aller Menschen einzusetzen, unabhängig von ihren Unterschieden. Im Alltag kann dies bedeuten, sich für Gleichberechtigung einzusetzen, Vorurteile zu hinterfragen und sich für die Bedürfnisse anderer einzusetzen.
  3. Gemeinschaft und Zusammenarbeit: Der Glaube lehrt uns, dass wir Teil einer globalen Gemeinschaft sind, die durch die Liebe Christi verbunden ist. Dies ermutigt uns dazu, zusammenzuarbeiten, um eine inklusive und unterstützende Umgebung für alle zu schaffen. Im täglichen Leben bedeutet dies, sich für gemeinsame Ziele einzusetzen, Unterschiede zu feiern und andere zu ermutigen und zu unterstützen.
  4. Demut und Selbstreflexion: Der Glaube fordert uns dazu auf, demütig zu sein und uns ständig selbst zu hinterfragen. Dies kann bedeuten, unsere eigenen Vorurteile und Privilegien anzuerkennen und aktiv daran zu arbeiten, sie zu überwinden. Durch Selbstreflexion und Demut können wir ein Bewusstsein für unsere eigenen Grenzen und Schwächen entwickeln und uns öffnen, um von anderen zu lernen und uns weiterzuentwickeln.
Insgesamt ist die Verbindung zwischen unserem Alltagsleben und dem Glauben in Bezug auf die Einbeziehung im Evangelium eine lebenslange Reise der Selbstreflexion, des Engagements und der Liebe. Indem wir uns aktiv dafür einsetzen, alle Menschen einzubeziehen und zu unterstützen, können wir dazu beitragen, Gottes Reich auf Erden zu verwirklichen und die Welt zu einem gerechteren und liebevolleren Ort für alle zu machen.