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23.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Philipper Kap.3
Warnung vor Rückfall in die Gesetzesgerechtigkeit
1Weiter, liebe Brüder, freuet euch in dem Herrn! Daß ich euch immer einerlei schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch desto gewisser. 
2Sehet auf die Hunde, sehet auf die bösen Arbeiter, sehet auf die Zerschneidung! 3Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geiste dienen und rühmen uns von Christo Jesu und verlassen uns nicht auf Fleisch,4wiewohl ich auch habe, daß ich mich Fleisches rühmen könnte. So ein anderer sich dünken läßt, er könne sich Fleisches rühmen, ich könnte es viel mehr:5der ich am achten Tag beschnitten bin, einer aus dem Volk von Israel, des Geschlechts Benjamin, ein Hebräer von Hebräern und nach dem Gesetz ein Pharisäer, 6nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit im Gesetz gewesen unsträflich. 
7Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. 8Ja, ich achte es noch alles für Schaden gegen die überschwengliche Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um welches willen ich alles habe für Schaden gerechnet, und achte es für Kot, auf daß ich Christum gewinne 9und in ihm erfunden werde, daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird,10zu erkennen ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich seinem Tode ähnlich werde, 11damit ich gelange zur Auferstehung der Toten.
Das Ziel
12Nicht, daß ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin. 13Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht, daß ich’s ergriffen habe. Eines aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist,14und jage – nach dem vorgesteckten Ziel – nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu.
15Wie viele nun unser vollkommen sind, die lasset uns also gesinnt sein. Und solltet ihr sonst etwas halten, das lasset euch Gott offenbaren; 16doch soferne, daß wir nach derselben Regel, darein wir gekommen sind, wandeln und gleich gesinnt seien. 
Der Christen Heimat
17Folget mir, liebe Brüder, und sehet auf die, die also wandeln, wie ihr uns habt zum Vorbilde.18Denn viele wandeln – von welchen ich euch oft gesagt habe, nun aber sage ich auch mit Weinen –, daß sie sind die Feinde des Kreuzes Christi, 19welcher Ende ist die Verdammnis, welchen der Bauch ihr Gott ist, und deren Ehre zu Schanden wird, die irdisch gesinnt sind. 20Unser Wandel aber ist im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Herrn,21welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe nach der Wirkung, mit der er kann auch alle Dinge sich untertänig machen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung 
Philipper Kapitel 3 ist ein leidenschaftlicher Appell des Apostels Paulus an die Gläubigen in Philippi, ihre Freude allein in Christus zu finden und sich nicht von falschen Lehren verführen zu lassen. Paulus warnt eindringlich vor Rückfällen in gesetzliche Gerechtigkeit und betont, dass wahre Gerechtigkeit allein durch den Glauben an Jesus Christus erlangt wird. Er teilt seine persönliche geistliche Reise, indem er seine früheren religiösen Errungenschaften als wertlos bezeichnet im Vergleich zur Erkenntnis Christi. Paulus ermutigt die Gläubigen, beständig nach dem himmlischen Ziel zu streben und Christus als Vorbild zu folgen.
Kommentar 
Verse 1-3: Warnung vor falschen Lehrern
Paulus beginnt mit der Ermahnung, sich im Herrn zu freuen. Gleichzeitig warnt er die Gemeinde vor sogenannten „Hunden“ und „bösen Arbeitern“, die die Christen zurück zur Gesetzlichkeit führen wollen. Die wahre Beschneidung sei nicht äußerlich, sondern geistlich – durch den Dienst im Geist Gottes und das Vertrauen auf Christus, nicht auf äußere religiöse Leistungen.
Verse 4-9: Paulus’ Abkehr von der gesetzlichen Gerechtigkeit
Paulus schildert seine beeindruckende religiöse Vergangenheit: Er war ein vorbildlicher Jude, ein Pharisäer und eifrig in der Gesetzeserfüllung. Dennoch erkennt er, dass all dies im Vergleich zur Erkenntnis Jesu Christi wertlos ist. Seine eigene Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, hat keinen Wert. Nur die Gerechtigkeit, die durch den Glauben an Christus geschenkt wird, zählt.
Verse 10-11: Das Ziel, Christus zu erkennen
Paulus beschreibt sein tiefes Verlangen, Christus immer besser zu erkennen – besonders die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden. Sein Ziel ist es, Christus ähnlicher zu werden, selbst wenn dies Leiden bedeutet, in der Hoffnung, die Auferstehung zu erreichen.
Verse 12-16: Das Streben nach dem himmlischen Ziel
Paulus erkennt an, dass er das Ziel noch nicht erreicht hat, doch er strebt mit voller Hingabe danach. Er ruft die Gläubigen dazu auf, nicht in der Vergangenheit zu verharren, sondern sich entschlossen auf das vor ihnen liegende Ziel – die himmlische Berufung Gottes – zu konzentrieren. Dies erfordert Ausdauer, Zielstrebigkeit und geistliche Reife.
Verse 17-21: Die himmlische Heimat
Paulus fordert die Gläubigen auf, ihm und anderen treuen Vorbildern nachzueifern. Er warnt vor Menschen, die „Feinde des Kreuzes Christi“ sind und ein Leben führen, das nur auf irdische Begierden ausgerichtet ist. Im Gegensatz dazu erinnert Paulus daran, dass die wahre Heimat der Christen im Himmel liegt. Jesus Christus wird einst die Gläubigen verherrlichen und ihre vergänglichen Körper in einen himmlischen Leib verwandeln.
Zusammenfassung
Philipper Kapitel 3 ist ein leidenschaftlicher Aufruf zur Ausrichtung auf Christus als einzig wahres Ziel im Leben. Paulus warnt vor Irrlehrern, die zur Gesetzlichkeit verführen, und bezeugt, dass wahre Gerechtigkeit allein durch den Glauben an Jesus Christus erlangt wird. Er betrachtet seine früheren religiösen Errungenschaften als wertlos und strebt stattdessen danach, Christus immer mehr zu erkennen und ihm ähnlicher zu werden. Die Gläubigen sollen sich nicht von irdischen Dingen ablenken lassen, sondern sich auf ihre himmlische Berufung konzentrieren. Die zentrale Botschaft lautet: Nur in Christus liegt wahre Freude, wahre Gerechtigkeit und das ewige Ziel.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 1: Gottes Liebe zu uns Menschen

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Das erste Kapitel des Buches „Der Weg zu Christus“ schildert in eindrucksvoller Weise die unermessliche Liebe Gottes zu den Menschen. Es zeigt, wie diese Liebe durch die Natur, die Offenbarung und vor allem durch das Leben und das Opfer Jesu Christi sichtbar wird. Gott wird als die Quelle von Leben, Freude und Wahrheit beschrieben, dessen Handeln stets darauf ausgerichtet ist, die Menschheit zu segnen und zu erlösen. Selbst in einer Welt, die von der Sünde gezeichnet ist, bleibt seine Liebe erkennbar, sei es durch die Schönheit der Schöpfung oder durch das Erlösungswerk Jesu, das Gottes Wesen und seinen Heilsplan in aller Klarheit offenbart.
Kommentar:
Kapitel 1 bietet eine tiefgreifende Reflexion über Gottes Liebe, die in der gesamten Schöpfung sowie in der Erlösung durch Christus sichtbar wird. Ein zentrales Thema ist dabei die Idee, dass Gott die Menschen trotz ihrer Sünde weiterhin liebt und sich bemüht, sie wieder mit sich zu vereinen. Die Darstellung der Natur als ein Ausdruck von Gottes Fürsorge ist besonders bewegend: Jeder Sonnenstrahl, jedes Blütenblatt und jedes Lied der Vögel wird als ein Zeugnis seiner unermesslichen Liebe interpretiert. Dies erinnert uns daran, dass Gottes Fürsorge nicht abstrakt, sondern in jeder Facette des Lebens greifbar ist.
Das Kapitel geht jedoch auch auf die dunkle Realität der Sünde ein, die den ursprünglichen Zustand der Welt – als vollkommen und frei von Leid – zerstörte. Interessanterweise wird das Leid, das durch die Sünde in die Welt kam, nicht als sinnlos oder willkürlich dargestellt, sondern als ein Werkzeug, das im Heilsplan Gottes eine erziehende und wiederherstellende Funktion erfüllt. Diese Perspektive lädt uns ein, selbst in schwierigen Momenten die Absicht Gottes zu suchen und zu erkennen, dass er auch im Leid seine Kinder nicht verlässt.
Ein weiterer Höhepunkt des Kapitels ist die Beschreibung von Jesus Christus als der vollkommenen Offenbarung von Gottes Liebe. Christus nahm die menschliche Natur an, um der Welt die wahre Natur Gottes zu zeigen und den Menschen den Weg zu ihrer Erlösung zu ermöglichen. Das Kapitel betont, dass Jesus nicht nur ein Lehrer oder Prophet war, sondern die lebendige Verkörperung der göttlichen Liebe. Seine Werke der Heilung, seine Freundlichkeit gegenüber den Schwachen und seine Bereitschaft, das ultimative Opfer am Kreuz zu bringen, zeigen die Tiefe von Gottes Mitgefühl und Selbstlosigkeit.
Gleichzeitig wird ein wichtiges Missverständnis ausgeräumt: Das Opfer Jesu war nicht dazu gedacht, Gott erst zur Liebe oder Vergebung zu bewegen, sondern es war eine Folge seiner bereits bestehenden Liebe zu den Menschen. Johannes 3,16 wird hier als zentrales Leitmotiv hervorgehoben: Gott gab seinen Sohn, weil er die Welt liebte. Diese Wahrheit stellt nicht nur die Grundlage des christlichen Glaubens dar, sondern auch einen Aufruf an die Leser, sich von dieser Liebe transformieren zu lassen.
Das Kapitel ist nicht nur eine theologische Abhandlung, sondern auch eine Einladung zur persönlichen Reflexion. Es fordert die Leser auf, über die Tiefe und Breite von Gottes Liebe nachzudenken und darauf zu antworten, indem sie sich ihm in Vertrauen und Dankbarkeit zuwenden. Besonders beeindruckend ist die Schilderung, dass die Menschen durch Christus zu „Kindern Gottes“ werden können – eine Berufung, die nicht nur Würde, sondern auch eine besondere Verantwortung mit sich bringt.
Insgesamt ist Kapitel 1 ein ermutigender und inspirierender Auftakt, der den Leser mit der zentralen Botschaft des christlichen Glaubens verbindet: Gottes Liebe ist unendlich, sie sucht uns und will uns zu sich ziehen, ungeachtet unserer Fehler und Schwächen. Diese Liebe ist der Weg zu wahrer Freude, Frieden und Hoffnung.
Zusammenfassung:
Das erste Kapitel von „Der Weg zu Christus“ beschreibt die unermessliche Liebe Gottes zu den Menschen, die durch Natur, Offenbarung und das Leben Jesu Christi offenbar wird. Die Schöpfung spiegelt Gottes Fürsorge wider, während selbst das Leid, das durch die Sünde in die Welt kam, als ein Teil seines Heilsplans verstanden wird. Durch das Leben und das Opfer Jesu wird Gottes Wesen sichtbar – ein Wesen voller Mitgefühl, Selbstlosigkeit und Erlösungswillen. Christus zeigte nicht nur Gottes Liebe, sondern machte es durch seinen Tod am Kreuz möglich, dass Menschen wieder „Kinder Gottes“ werden können. Das Kapitel lädt dazu ein, über diese Liebe nachzudenken und in einer persönlichen Beziehung zu Gott die Hoffnung, Freude und Erlösung zu finden, die er anbietet.