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Die Botschaft des Buches Kolosser
Die zentrale Botschaft des Kolosserbriefs (Brief an die Kolosser) liegt in der Vollkommenheit und Überlegenheit Jesu Christi sowie der Ermutigung zu einem Leben in Christus. Der Apostel Paulus schrieb diesen Brief, um falschen Lehren entgegenzuwirken, die die Einzigartigkeit Christi infrage stellten, und um die Gläubigen in ihrem Glauben zu stärken.
Kernbotschaften des Kolosserbriefs:
  1. Christus ist das Zentrum des Glaubens und der Schöpfung
    Paulus betont, dass Jesus Christus das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist und alles durch ihn geschaffen wurde (Kolosser 1,15-17). Christus steht über aller Schöpfung und ist das Haupt der Gemeinde. Er ist vollkommen und ausreichend für das Heil.
  2. Die Fülle Gottes wohnt in Christus
    In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kolosser 2,9). Das bedeutet, dass Jesus nicht nur ein Mittler oder ein Engelwesen ist, sondern Gott selbst. Diese Wahrheit hebt seine Überlegenheit gegenüber allen anderen spirituellen Mächten hervor.
  3. Erlösung durch Christus allein
    Die Versöhnung mit Gott und die Erlösung von der Sünde sind nur durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi möglich (Kolosser 1,20-22). Kein Gesetz, keine Tradition oder menschliche Leistung kann den Menschen retten – allein Christus.
  4. Warnung vor falschen Lehren
    Paulus warnt die Kolosser vor philosophischen Irrlehren, Gesetzlichkeit, Mystizismus und asketischen Praktiken (Kolosser 2,8-23). Diese Lehren untergraben die Wahrheit des Evangeliums und führen von der Freiheit in Christus weg.
  5. Das neue Leben in Christus
    Gläubige sollen ihr Leben nach himmlischen Maßstäben ausrichten, da sie mit Christus gestorben und auferstanden sind (Kolosser 3,1-4). Das alte Leben soll abgelegt werden, und Tugenden wie Barmherzigkeit, Demut, Geduld und Liebe sollen den Alltag prägen.
  6. Christliche Ethik im Alltag
    Der Kolosserbrief gibt praktische Anweisungen für das Leben im Glauben, insbesondere für familiäre und soziale Beziehungen (Kolosser 3,18-25). Ehepartner, Eltern, Kinder, Sklaven und Herren sollen ihre Rollen in Liebe, Respekt und Verantwortung ausfüllen.
  7. Christus als das Haupt der Gemeinde
    Die Gemeinde ist der Leib Christi, und Christus ist ihr Haupt (Kolosser 1,18). Paulus betont die Einheit und Abhängigkeit der Gläubigen von Christus und mahnt zu einem Leben in Dankbarkeit und Gemeinschaft.
Zusammenfassung der Botschaft:
Der Kolosserbrief lehrt, dass Jesus Christus allein alles ist, was Gläubige für ihr Heil und ihr Leben brauchen. Er ist der Herr über die Schöpfung, der Erlöser und das Haupt der Gemeinde. Paulus fordert die Gläubigen auf, sich nicht von falschen Lehren verführen zu lassen, sondern sich in der Fülle Christi zu verwurzeln und ihr Leben nach ihm auszurichten. Christus gibt dem Gläubigen die Kraft, den alten Menschen abzulegen und in Liebe, Demut und Dankbarkeit zu leben.

 

25.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Kolosser Kap.1
1Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Bruder Timotheus 2den Heiligen zu Kolossä und den gläubigen Brüdern in Christo: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Dank und Fürbitte für die Gemeinde
3Wir danken Gott und dem Vater unsers Herrn Jesu Christi und beten allezeit für euch, 4nachdem wir gehört haben von eurem Glauben an Christum Jesum und von der Liebe zu allen Heiligen, 5um der Hoffnung willen, die euch beigelegt ist im Himmel, von welcher ihr zuvor gehört habt durch das Wort der Wahrheit im Evangelium, 6das zu euch gekommen ist, wie auch in alle Welt, und ist fruchtbar, wie auch in euch, von dem Tage an, da ihr’s gehört habt und erkannt die Gnade Gottes in der Wahrheit; 7wie ihr denn gelernt habt von Epaphras, unserm lieben Mitdiener, welcher ist ein treuer Diener Christi für euch, 8der uns auch eröffnet hat eure Liebe im Geist.
9Derhalben auch wir von dem Tage an, da wir’s gehört haben, hören wir nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllet werdet mit Erkenntnis seines Willens in allerlei geistlicher Weisheit und Verständnis,
10daß ihr wandelt würdig dem Herrn zu allem Gefallen und fruchtbar seid in allen guten Werken
11und wachset in der Erkenntnis Gottes und gestärkt werdet mit aller Kraft nach seiner herrlichen Macht zu aller Geduld und Langmütigkeit mit Freuden,
12und danksaget dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht; 13welcher uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, 14an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden;
Christus, der Erste in Schöpfung und Erlösung
15welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborne vor allen Kreaturen. 16Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. 17Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. 18Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; er, welcher ist der Anfang und der Erstgeborne von den Toten, auf daß er in allen Dingen den Vorrang habe. 19Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte 20und alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, damit daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuz durch sich selbst.
21Und euch, die ihr weiland Fremde und Feinde waret durch die Vernunft in bösen Werken, 22hat er nun versöhnt mit dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, auf daß er euch darstellte heilig und unsträflich und ohne Tadel vor ihm selbst; 23so ihr anders bleibet im Glauben, gegründet und fest und unbeweglich von der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehört habt, welches gepredigt ist unter aller Kreatur, die unter dem Himmel ist, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin.
Das Amt des Apostels unter den Heiden
24Nun freue ich mich in meinem Leiden, das ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was noch mangelt an Trübsalen in Christo, für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde, 25deren Diener ich geworden bin nach dem göttlichen Predigtamt, das mir gegeben ist unter euch, daß ich das Wort Gottes reichlich predigen soll, 26nämlich das Geheimnis, das verborgen gewesen ist von der Welt her und von den Zeiten her, nun aber ist es offenbart seinen Heiligen, 27denen Gott gewollt hat kundtun, welcher da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit. 28Den verkündigen wir und vermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen mit aller Weisheit, auf daß wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu; 29daran ich auch arbeite und ringe, nach der Wirkung des, der in mir kräftig wirkt.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung 
Der Brief an die Kolosser beginnt mit einer herzlichen Begrüßung und einem Ausdruck der Dankbarkeit des Apostels Paulus. Zusammen mit Timotheus richtet Paulus seine Worte an die Gläubigen in Kolossä. Er lobt ihren Glauben an Jesus Christus und ihre Liebe zu den Heiligen. In diesem Kapitel hebt Paulus die zentrale Rolle Jesu Christi als Schöpfer, Erlöser und Haupt der Gemeinde hervor. Christus steht über allem und ist das Bindeglied zwischen Gott und der Schöpfung. Paulus betont die Erlösung durch Christus und spricht über seinen eigenen apostolischen Dienst, durch den er das Evangelium verkündet und die Gemeinde im Glauben stärkt.
Kommentar
Verse 1–8: Dank und Fürbitte für die Gemeinde
Paulus beginnt mit einem Gebet der Dankbarkeit für den Glauben, die Liebe und die Hoffnung der Kolosser. Er lobt besonders ihre Liebe im Geist, die ihnen durch das Evangelium vermittelt wurde. Diese geistliche Frucht ist ein Zeichen für ihre feste Verankerung in Christus. Epaphras, ein treuer Mitarbeiter, hat Paulus über den Zustand der Gemeinde berichtet, was zur Fürbitte für weiteres geistliches Wachstum führt.
Verse 9–14: Gebet um geistliche Erkenntnis und Stärkung
Paulus betet, dass die Kolosser mit geistlicher Weisheit und Erkenntnis erfüllt werden, um ein Leben zu führen, das Gott ehrt. Dies äußert sich in guten Werken, Geduld, Dankbarkeit und einem tieferen Verständnis Gottes. Er erinnert daran, dass Christus die Gläubigen von der Herrschaft der Finsternis befreit und sie in sein Reich versetzt hat, wodurch sie Erlösung und Vergebung der Sünden empfangen haben.
Verse 15–20: Christus – das Zentrum von Schöpfung und Erlösung
Dieser Abschnitt ist ein bedeutendes christologisches Bekenntnis. Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes und der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Alles Sichtbare und Unsichtbare ist durch ihn und für ihn geschaffen. Er hält die gesamte Schöpfung zusammen und ist das Haupt der Gemeinde. Durch seinen Opfertod am Kreuz hat Christus Frieden und Versöhnung zwischen Gott und der Schöpfung geschaffen. Diese Verse betonen die Allmacht und Allgegenwart Christi.
Verse 21–23: Die Versöhnung mit Gott
Paulus erinnert die Kolosser daran, dass sie einst durch ihre Sünde von Gott entfremdet waren. Doch durch den Tod Jesu wurden sie versöhnt und vor Gott als heilig und untadelig dargestellt. Diese Versöhnung fordert jedoch Standhaftigkeit im Glauben und ein festes Vertrauen auf das Evangelium.
Verse 24–29: Paulus’ Dienst für das Evangelium
Paulus spricht über seine Freude im Leiden für die Gemeinde. Er sieht seine Leiden als einen Beitrag für den Leib Christi, die Gemeinde. Sein Auftrag besteht darin, das „Geheimnis Gottes“ zu offenbaren: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit. Paulus betont, dass er mit aller Kraft arbeitet, um jeden Menschen in Christus zur Reife zu führen. Dies zeigt seine Hingabe und seinen missionarischen Eifer.
Zusammenfassung
Kolosser Kapitel 1 stellt Jesus Christus als das Zentrum von Schöpfung und Erlösung dar. Paulus beginnt mit Dankbarkeit für den Glauben und die Liebe der Kolosser. Er betet, dass sie in geistlicher Weisheit wachsen und ein Leben führen, das Gott ehrt. Christus wird als der Schöpfer aller Dinge, das Ebenbild Gottes und das Haupt der Gemeinde beschrieben. Durch seinen Tod hat er Versöhnung und Frieden geschaffen. Paulus ermutigt die Gläubigen, im Glauben standhaft zu bleiben und ihr Leben nach Christus auszurichten. Er spricht auch über seinen eigenen Dienst und seine Verantwortung, das Evangelium zu verkünden und die Gläubigen im Glauben zu stärken.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 1: Gottes Liebe zu uns Menschen

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Das erste Kapitel des Buches „Der Weg zu Christus“ schildert in eindrucksvoller Weise die unermessliche Liebe Gottes zu den Menschen. Es zeigt, wie diese Liebe durch die Natur, die Offenbarung und vor allem durch das Leben und das Opfer Jesu Christi sichtbar wird. Gott wird als die Quelle von Leben, Freude und Wahrheit beschrieben, dessen Handeln stets darauf ausgerichtet ist, die Menschheit zu segnen und zu erlösen. Selbst in einer Welt, die von der Sünde gezeichnet ist, bleibt seine Liebe erkennbar, sei es durch die Schönheit der Schöpfung oder durch das Erlösungswerk Jesu, das Gottes Wesen und seinen Heilsplan in aller Klarheit offenbart.
Kommentar:
Kapitel 1 bietet eine tiefgreifende Reflexion über Gottes Liebe, die in der gesamten Schöpfung sowie in der Erlösung durch Christus sichtbar wird. Ein zentrales Thema ist dabei die Idee, dass Gott die Menschen trotz ihrer Sünde weiterhin liebt und sich bemüht, sie wieder mit sich zu vereinen. Die Darstellung der Natur als ein Ausdruck von Gottes Fürsorge ist besonders bewegend: Jeder Sonnenstrahl, jedes Blütenblatt und jedes Lied der Vögel wird als ein Zeugnis seiner unermesslichen Liebe interpretiert. Dies erinnert uns daran, dass Gottes Fürsorge nicht abstrakt, sondern in jeder Facette des Lebens greifbar ist.
Das Kapitel geht jedoch auch auf die dunkle Realität der Sünde ein, die den ursprünglichen Zustand der Welt – als vollkommen und frei von Leid – zerstörte. Interessanterweise wird das Leid, das durch die Sünde in die Welt kam, nicht als sinnlos oder willkürlich dargestellt, sondern als ein Werkzeug, das im Heilsplan Gottes eine erziehende und wiederherstellende Funktion erfüllt. Diese Perspektive lädt uns ein, selbst in schwierigen Momenten die Absicht Gottes zu suchen und zu erkennen, dass er auch im Leid seine Kinder nicht verlässt.
Ein weiterer Höhepunkt des Kapitels ist die Beschreibung von Jesus Christus als der vollkommenen Offenbarung von Gottes Liebe. Christus nahm die menschliche Natur an, um der Welt die wahre Natur Gottes zu zeigen und den Menschen den Weg zu ihrer Erlösung zu ermöglichen. Das Kapitel betont, dass Jesus nicht nur ein Lehrer oder Prophet war, sondern die lebendige Verkörperung der göttlichen Liebe. Seine Werke der Heilung, seine Freundlichkeit gegenüber den Schwachen und seine Bereitschaft, das ultimative Opfer am Kreuz zu bringen, zeigen die Tiefe von Gottes Mitgefühl und Selbstlosigkeit.
Gleichzeitig wird ein wichtiges Missverständnis ausgeräumt: Das Opfer Jesu war nicht dazu gedacht, Gott erst zur Liebe oder Vergebung zu bewegen, sondern es war eine Folge seiner bereits bestehenden Liebe zu den Menschen. Johannes 3,16 wird hier als zentrales Leitmotiv hervorgehoben: Gott gab seinen Sohn, weil er die Welt liebte. Diese Wahrheit stellt nicht nur die Grundlage des christlichen Glaubens dar, sondern auch einen Aufruf an die Leser, sich von dieser Liebe transformieren zu lassen.
Das Kapitel ist nicht nur eine theologische Abhandlung, sondern auch eine Einladung zur persönlichen Reflexion. Es fordert die Leser auf, über die Tiefe und Breite von Gottes Liebe nachzudenken und darauf zu antworten, indem sie sich ihm in Vertrauen und Dankbarkeit zuwenden. Besonders beeindruckend ist die Schilderung, dass die Menschen durch Christus zu „Kindern Gottes“ werden können – eine Berufung, die nicht nur Würde, sondern auch eine besondere Verantwortung mit sich bringt.
Insgesamt ist Kapitel 1 ein ermutigender und inspirierender Auftakt, der den Leser mit der zentralen Botschaft des christlichen Glaubens verbindet: Gottes Liebe ist unendlich, sie sucht uns und will uns zu sich ziehen, ungeachtet unserer Fehler und Schwächen. Diese Liebe ist der Weg zu wahrer Freude, Frieden und Hoffnung.
Zusammenfassung:
Das erste Kapitel von „Der Weg zu Christus“ beschreibt die unermessliche Liebe Gottes zu den Menschen, die durch Natur, Offenbarung und das Leben Jesu Christi offenbar wird. Die Schöpfung spiegelt Gottes Fürsorge wider, während selbst das Leid, das durch die Sünde in die Welt kam, als ein Teil seines Heilsplans verstanden wird. Durch das Leben und das Opfer Jesu wird Gottes Wesen sichtbar – ein Wesen voller Mitgefühl, Selbstlosigkeit und Erlösungswillen. Christus zeigte nicht nur Gottes Liebe, sondern machte es durch seinen Tod am Kreuz möglich, dass Menschen wieder „Kinder Gottes“ werden können. Das Kapitel lädt dazu ein, über diese Liebe nachzudenken und in einer persönlichen Beziehung zu Gott die Hoffnung, Freude und Erlösung zu finden, die er anbietet.